In dieser Serie fasst das ITA die wesentlichsten Ergebnisse eigener Forschungsprojekte sowie ausgewählter Projekte anderer Einrichtungen der Technikfolgenabschätzung zusammen. Die ITA-Dossiers sind nur zwei Seiten lang und präsentieren das Thema in nicht-wissenschaftlicher Sprache u. in Hinblick auf Handlungsoptionen in Politik & Gesellschaft.
Die ITA-Dossiers werden hier und auf EPUB.OEAW/ITA-Dossiers veröffentlicht. ISSN (online): 2306-1960
Da wir die Dossiers je nach Art und Arbeitssprache des jeweiligen Projektes publizieren, kann die folgende Liste zu jener in englischer Sprache leicht variieren.
-> Über 1000 BürgerInnen aus elf europäischen Ländern diskutieren über Konsumpolitik im Rahmen eines standardisierten Beteiligungsverfahrens.
-> Die BürgerInnen fordern umweltfreundliche, sozialverträgliche und leistbare Produkte und Dienstleistungen.
-> Die Politik sollte aus Sicht der BürgerInnen ambitionierte Ziele verfolgen, um umweltbewussten und sozialverträglichen Konsum in Europa zu fördern.
-> Globale IT Konzerne sammeln Daten, um personalisierte Werbung anzubieten.
-> Diese Geschäftspraktiken stehen im Spannungsfeld zu europäischen Werten und Gesetzen.
-> Die europäische Datenschutzreform will Firmen wie Google dazu zwingen, europäische Grundrechte zu respektieren.
-> Die Umsetzung dieser Vision in die politische Praxis ist jedoch von Bruchlinien und Konflikten geprägt.
-> Neben der Regulierung von globalen Suchmaschinen sollte Europa vermehrt auf Rechtsdurchsetzung und Privatsphäre-freundliche Technologien setzen.
Autorin: Astrid Mager
-> Ungefähr ein Drittel aller produzierten Lebensmittel wandert in Österreich in den Müll. Allein Haushalte werfen so bis zu 300 Euro pro Jahr weg.
-> Viele Ursachen für Verschwendung sind vermeidbar: Überproduktion, ungeeignete Verpackung und Lagerung, oder irreführende Ablaufdaten.
-> Abfälle zu reduzieren spart nicht nur Geld. Es schont Ressourcen und wirkt dem Klimawandel entgegen.
-> Was kann man tun? Gesetze zur Nahrungsmittelsicherheit sollten überprüft, Direktvermarktung könnte gefördert und Ablaufdaten vereinfacht werden.
Autoren: Niklas Gudowsky, Helge Torgersen
-> „Responsible Research and Innovation“ (RRI), also der Anspruch, Forschung, Technologie und Innovation (FTI) verantwortungsvoll zu gestalten, steht ganz oben auf der Tagesordnung der europäischen Forschungspolitik.
-> FTI-AkteurInnen sollen wesentlich zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen. Neben dem ökonomischen soll insbesondere der gesellschaftliche Nutzen von Technologien berücksichtigt werden.
-> Für den Erfolg von RRI müssen EntscheidungsträgerInnen den Rahmen für FTI-Politik neu ausrichten. Die EU hat hierfür einige Vorschläge ausgearbeitet. Diese sollten jedoch weiterentwickelt und an nationale Bedingungen angepasst werden.
-> Die Weltbevölkerung altert rapide: Bis 2050 wird es drei Mal so viele Menschen über achtzig geben wie heute.
-> Der Bedarf an Gesundheits- und Sozialleistungen wird als Folge steigen. Die dafür verfügbaren Ressourcen werden gleichzeitig knapper: Sozial- und Gesundheitsbudgets schrumpfen ebenso wie die Zahl qualifizierter Arbeitskräfte.
-> In der Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen gilt Technik als große Hoffnungsträgerin. Wie müssen wir Technik aber gestalten, damit sie älteren Menschen tatsächlich nützt und ihren Bedürfnissen gerecht wird?
-> Die technische Entwicklung der letzten Jahre hat die Möglichkeiten der Datenspeicherung und -analyse stark verbessert.
-> Datensammlungen zum Zweck der Berechnung eines Zahlungsausfalls sind in Österreich weitgehend nicht reguliert.
-> Menschen werden auf Basis statistischer Werte in Gruppen eingeteilt und aufgrund dieser Einteilung diskriminiert.
-> Fehler kommen immer wieder vor, mangels Transparenz ist eine Korrektur schwierig.
-> 250 Haushalte konnten in einem einjährigen Feldversuch Erfahrungen mit intelligenten Stromzählern – Smart Metering – sammeln.
-> Im Durchschnitt wurde dabei rund fünf Prozent weniger Strom verbraucht.
-> Smart Metering führt allerdings nur in Kombina- tion mit verständlichen Visualisierungen zu einer Verbrauchreduktion.
-> Aus dem Feldversuch wurden Empfehlungen für die Gestaltung von zukünftigen Programmen zum Thema „Stromsparen im Haushalt“ abgelei- tet.
-> Wirkungsvoller Klimaschutz braucht die Mitarbeit von BürgerInnen und Unternehmen.
-> Das Forschungsprojekt e2democracy untersuchte den Beitrag lokaler BürgerInnen-Panels zur CO2-Reduktion in sieben europäischen Regionen.
-> Das Beteiligungsformat bewirkte eine Sensibilisierung, Verhaltensänderungen und messbare CO2-Reduktionen, ließ aber auch Grenzen, etwa in puncto Breitenwirkung, erkennen.
-> Wie soll die Stadt der Zukunft aussehen? Wie wollen wir 2050 leben? Was werden wir essen? BürgerInnen und Fachleute beantworten diese Fragen mit Hilfe von CIVISTI, einer neuen Beteiligungsmethode.
-> Das Wissen und die Kreativität von Laien und Fachleuten werden verknüpft, um zukunftsrelevante Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
-> Die Ergebnisse schaffen die Basis für robuste Entscheidungen und unterstützen eine langfristige Planung.
-> Steigende Investitionen in Maßnahmen zur Erhöhung von Sicherheit haben oft weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen.
-> Das DESSI-System unterstützt die Entscheidungsfindung bei Sicherheitsinvestitionen.
-> Ein Web-Tool führt durch den Prozess und visualisiert die Ergebnisse.
-> Die Beteiligung möglichst vieler unterschiedlicher Stakeholder unterstützt die multidimensionale Analyse verschiedener technischer und organisatorischer Alternativen von Sicherheitsinvestitionen.
-> Anhand von sieben Wirkungsdimensionen gibt DESSI einen umfassenden Überblick über die gesellschaftlichen Auswirkungen einer Investitionsalternative.
-> Drohnen sind unbemannte flugfähige Geräte, die durch einen Betreiber am Boden mit Sichtkontakt (Flugmodelle, und Drohnen der Klasse 1) oder ohne Sichtkontakt (Drohnen der Klasse 2) agieren können.
-> Ihre Einsatzgebiete sind sehr vielfältig und reichen vom individuellen, gewerblichen Einsatz bis zur militärischen Nutzung.
-> In Österreich sind Drohnen bereits seit einigen Jahren in Verwendung, etwa bei Sportveranstaltungen oder Katastrophenschutzübungen.
-> Seit dem 1.1.2014 ist der zivile Einsatz von Drohnen in Österreich nun auch grundsätzlich gesetzlich geregelt, detaillierte Regelungen sind in Ausarbeitung.
-> Der mögliche allgegenwärtige private und kommerzielle Einsatz stellt die Gesellschaft, aber auch Gesetzgeber vor weitreichende Herausforderungen: insbesondere den Schutz der Privatsphäre und Umweltaspekte.
-> Soziale Netzwerkseiten (SNS) wie z.B. Facebook oder Twitter sind heute allgegenwärtig. Sie entwickeln sich zunehmend zu Plattformen, die viele Dienste miteinander verknüpfen.
-> SNS berühren in hohem Maße die Privatsphäre, da die darin abgebildeten Beziehungen, Inhalte und Interaktionen Individuen zugeordnet werden können.
-> Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung – also das Recht, selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner personenbezogenen Daten zu bestimmen – ist in einer durch SNS geprägten Welt schwer durchsetzbar. Zusätzlich erschweren das die auf breite Vernetzung ausgelegten Nutzungsbedingungen und Geschäftsmodelle der Anbieter.
-> Dies, sowie die jüngst bekannt gewordenen Überwachungsskandale, machen den dringenden Bedarf nach einer die Privatsphäre fördernden Gestaltung von SNS („Privacy-by-Design“) deutlich. Privacy-by-Design ist entscheidend, um das Vertrauen der NutzerInnen wiederherzustellen.
-> Smartphones wissen wo wir sind, mit wem wir kommunizieren, was uns interessiert und vieles mehr.
-> Kundenprofile mit Geodaten und anderen Informationen anzureichern, ist ein einträgliches Geschäft.
-> Auf durch die Verfassung geschützte Rechte, wie den Schutz der Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung, wird in der Regel keine Rücksicht genommen.
-> Stromnetze stehen heute vor großen Heraus- forderungen: die Nachfrage steigt, die Nach- fragesteuerung ist aber unzureichend. Ein steigender Anteil an erneuerbaren Energien muss in das System eingegliedert werden.
-> Lastmanagement (Demand Response) ist Teil der Lösung: Durch die Glättung von Lastspitzen und durch zeitnahen, lokalen Verbrauch des eingespeisten Stroms kann die Effizienz im Stromnetz gesteigert werden.
-> Technologien für so genanntes nachfrage- seitiges Lastmanagement gelten als Schlüssel- instrumente für die Stromnetze der Zukunft.
->Technikkonflikte haben die Politik in der Vergangenheit vor große Probleme gestellt, man denke nur an die Auseinandersetzungen um die Kernkraft oder, etwas später, um die grüne Gentechnik.
-> Technikkonflikte spielen sich oft jenseits der gewohnten politischen Koordinaten von „links“ und „rechts“ ab. Oft wird um die Akzeptanz von Risiken gestritten oder aber um die moralische Vertretbarkeit von Forschung und Technik.
-> Aktuelle Technikkonflikte spielen sich weniger in der Öffentlichkeit oder in den Parlamenten ab, sondern vielmehr in Expertengremien und Forschungskreisen. Beispiele sind die Nanotechnologie oder die Biomedizin.
->Die Politik sollte im Sinne einer „Demokratisierung“ von Technikfragen dafür Sorge tragen, mittels geeigneter Beteiligungs- und Deliberationsformate die Debatte über (zukünftige) Technologien öffentlich zu führen.
-> Das Internet ist heute eine wichtige Arbeitsumgebung aller WissenschafterInnen. Auch das Web 2.0 wird bereits mit steigender Intensität, zumeist experimentell genutzt. Es gibt auch wissenschaftsspezifische Dienste mit speziellen Angeboten für geschlossene Gruppen. Einige dieser Plattformen haben mittlerweile mehr als eine Million Mitglieder weltweit.
-> Das Web 2.0 hat das Potenzial, die Wissenschaft zu verändern: Neudefinition des Verhältnisses zur Öffentlichkeit; Intensivierung der schriftlichen Mikrokommunikation; Einfluss der Web-Aktivitäten auf das Renommee der WissenschafterInnen.
-> Die intensive Nutzung von Web 2.0-Diensten führt zu einem teilweisen Kontrollverlust des Einzelnen über den Informationsinput und möglicherweise zu Informationsüberlastung.
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