Die Europäische Weltraumorganisation ESA geht mit JUICE (JUpiter ICy moons Explorer) erstmals auf Erkundungstour ins äußerste Sonnensystem. Die Forschung geht davon aus, dass die Jupitermonde Europa, Ganymed und Kallisto unter ihrer eisigen Oberfläche Ozeane beherbergen und wollen diese potenziellen Lebensräume nun genauer untersuchen.
Unterirdische Mondozeane erforschen
Dafür wird an Bord der Raumsonde ein Drei-Sensoren-Magnetometer mitfliegen, welches das Magnetfeld des Planeten, die Interaktion mit dem inneren Magnetfeld des Mondes Ganymed und die unterirdischen Ozeane der Monde erforschen soll. Das Grazer Instrument ist Teil dieses magnetischen Sensorsystems, das vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und dem Institut für Experimentalphysik der Technischen Universität Graz zusammen mit dem Imperial College London und der TU Braunschweig gebaut wurde.
„Während der Entwicklungszeit von mehr als fünf Jahren haben 21 Techniker/innen und Physiker/innen mehr als 45.000 Arbeitsstunden in die rechtzeitige Fertigstellung der weltweit einzigartigen Sensoreinheit investiert“, hebt Werner Magnes, stellvertretender Direktor und Leiter der Magnetometergruppe am ÖAW-Institut, die äußerst fruchtbare Teamarbeit zwischen den beiden Grazer Institutionen hervor. „In den vergangenen sieben Jahren haben wir viele Höhen und Tiefen durchlebt, etliche technische Schwierigkeiten gemeistert, viele neue Designdetails entwickelt und für die Jupiterumgebung getestet“, blickt Roland Lammegger, Projektleiter an der TU Graz, zurück.
Ankunft im Jahr 2032
Mit der Lieferung des Fluggerätes zu den Projektpartnern in London hat nun eine zwölfjährige Reise begonnen: Nach mehreren Teststationen in Europa, dem Satellitenstart in Französisch-Guayana im Juni 2022 und zahlreichen Planetenvorbeiflügen soll das Magnetometer aus Österreich das Jupitersystem im Jänner 2030 erreichen, um schließlich im Jahr 2032 in die Umlaufbahn des Jupitermondes Ganymed einzuschwenken.