Wissenschaftliche Expertise ist eine unverzichtbare Grundlage für evidenzbasierte politische Entscheidungen und fördert die öffentliche Debatte.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) pflegt daher den aktiven Dialog mit Gesellschaft und Politik. Sie kommt damit ihrer Verantwortung für die öffentliche Sache und das Gemeinwohl nach – in Österreich und darüber hinaus. Im Mittelpunkt von Empfehlungen, Stellungnahmen und Studien stehen Zukunftsthemen von hoher gesellschaftlicher Relevanz, die an der ÖAW wissenschaftsbasiert bewertet und der Öffentlichkeit kommuniziert werden.

Dabei betrachtet es die Akademie als Institution der Grundlagenforschung als ihre Aufgabe, die Prinzipien der Gesellschafts- und Politikberatung durch die Wissenschaft zu reflektieren und auch die Möglichkeiten, Chancen und Grenzen wissenschaftlicher Beratung offen zu diskutieren. Dazu wurden 2023 gemeinsam mit der deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina die "Wiener Thesen zur wissenschaftsbasierten Beratung von Politik und Gesellschaft“ präsentiert.

Wiener Thesen


Corona-Studie

Anhand von Fallbeispielen und einem breit aufgesetzten Bürgerdialog arbeitete die ÖAW in der Studie „Nach Corona. Reflexionen für zukünftige Krisen“ die Coronazeit auf, um daraus gesamtgesellschaftliche und politische Lehren für vergleichbare künftige Herausforderungen zu ziehen. Dabei wurde unter anderem deutlich, wie unerlässlich gerade in Krisensituationen offene, breite Debatten sind, um das Vertrauen der Bevölkerung in Medien, Wissenschaft und Politik nicht zu beeinträchtigen.

CORONA-STUDIE DER ÖAW


Wissenschaftsbarometer Österreich

Mit dem seit 2022 jährlich durchgeführten Wissenschaftsbarometer Österreich ermittelt die ÖAW Vertrauen und Interesse der Bevölkerung in Wissenschaft und Forschung. Die dabei gewonnenen und öffentlich einsehbaren Ergebnisse dienen nicht zuletzt der Bewertung und Optimierung von Maßnahmen, die auf die Eindämmung der in Österreich verbreitete Wissenschaftsskepsis abzielen.

Wissenschaftsbarometer Österreich


Beratung des österreichischen Nationalrats

Das Institut für Technikfolgenabschätzung der ÖAW stellt dem österreichischen Parlament seine Expertise zur Verfügung. Im Zentrum stehen Fragen zu den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen.

Forschungsberichte und Studien


Stellungnahmen und Beratungstätigkeiten der Gesamtakademie

Die ÖAW erarbeitet sowohl in eigener Initiative als auch in Abstimmung mit politischen und gesellschaftlichen Akteuren Stellungnahmen und entwickelt neue Beratungsformate. Dabei nutzt die ÖAW die Expertise ihrer Mitglieder und Mitarbeiter:innen und bindet bei Bedarf auch externe Expert:innen ein. 
 

Beratung auf europäischer Ebene

Verantwortung in der Gesellschafts- und Politikberatung trägt die Akademie auch auf europäischer Ebene. Seit 2024 stellt die ÖAW den Sitz der Geschäftsführung des European Academy Science Advisory Council (EASAC). Dieser Zusammenschluss von 30 europäischen Wissenschaftsakademien findet mit seinen hochqualitativen Berichten und Stellungnahmen zu aktuellen und relevanten Fragestellungen europaweit Gehör.

Website EASAC

Als Mitglied von Akademieverbünden wie ALLEA – All European Academies ist die ÖAW zudem am Projekt SAPEA – Science Advice for Policy by European Academies beteiligt, einem im Rahmen von Horizon 2020 finanzierten Projekt der Europäischen Union.

Mehr als 100 europäische Akademien aus mehr als 40 europäischen Ländern tragen dabei zum European Scientific Advice Mechanism – kurz: SAM – bei. Ziel von SAM und SAPEA ist es, der Europäischen Kommission unabhängige, transdisziplinäre und faktenbasierte Wissenschaftsberatung zur Verfügung zu stellen. Dadurch sollen auch die Wahrnehmung der Anliegen der Scientific Community in der Politik gesteigert und die verschiedenen europäischen Stimmen in der Wissenschaft gebündelt werden.

SAPEA – SCIENCE ADVICE FOR POLICY BY EUROPEAN ACADEMIES

SAM – EUROPEAN SCIENTIFIC ADVICE MECHANISM