Evan Thompson

Evan Thompson (* 1962) ist Professor für Philosophie an der University of British Columbia in Vancouver. Seine Hauptarbeitsgebiete liegen in der Philosophie des Geistes, der Philosophie der Wahrnehmung, der Philosophie der Biologie und den Kognitionswissenschaften.

Thompson absolvierte 1983 seinen B.A. in Asiatischen Studien am Amherst College und erwarb 1990 seinen Doktor in Philosophie (Ph.D.) an der University of Toronto. Während Thompson an seiner Dissertation schrieb, arbeitete er von 1986 bis 1989 mit dem chilenischen Neurobiologen Francisco Varela am Centre de Recherche en Epistémologie Appliquée (CRÉA) der Pariser École polytechnique. Zwischen 1989 und 1991 forschte Thompson zusammen mit Daniel Dennett an der Tufts University. Es folgten Lehrtätigkeiten an diversen Universitäten u. a. in Boston, Paris, Kopenhagen, Montreal und York.

In Zusammenarbeit mit Francisco Varela, Eleanor Rosch, Alva Noë und dem Dalai Lama wurde Thompson durch aufsehenerregende Arbeiten zur Philosophie des Geistes bekannter, im Rahmen derer eine Überwindung der traditionellen Ansicht der Kognitionswissenschaften – dass Wahrnehmung und Bewusstsein lediglich auf einem Input/Output-Prinzip basieren – angestrebt wird. Stattdessen vertritt Thompson, u. a. unter Einfluss der Phänomenologie und des Buddhismus, einen sog. „sensorimotor account“ (auch bekannt als „enactive cognition“) des Bewusstseins: Wahrnehmung und Bewusstsein sowie die hierbei involvierten Qualia sind nach Thompson Produkte, die kognitiver Tätigkeit erst entspringen, d. h., sie passieren nicht einfach, sondern entstehen durch Interaktion mit der Umwelt.

Thompson ist Mitglied des 1990 gegründeten Mind and Life Institute. 2013 wurde er zum Mitglied der Royal Society of Canada gewählt. Veröffentlicht in Wikipedia
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