Christian Balluch (Programmierung)
Mag. Ernestine Bennersdorfer
Mag. Ulrike Harmat
Dr. Dr. Gabriele Melischek
Mag. Dr. Christian Oggolder
Dr. Josef Seethaler
Dr. Andrea Seidler
Mag. Maria Stieglecker
Mag. Dr. Karin Walzel
Dr. Peter Waterhouse
HYPRESS dokumentiert dzt. die Wiener Tagespresse unter den demokratischen Bedingungen der Ersten Republik - bis die infolge der Parteiverbote von der Regierung Dollfuß verhängten Zeitungsverbote, Teil des austrofaschistischen "Staatsstreichs auf Raten" (Peter Huemer), dem freien Pressesystem ein gewaltsames Ende setzen.
Der für den einzelnen Titel dokumentierte Zeitraum beginnt daher mit dem 12.11.1918 (Gründung der Ersten Republik) bzw. der ersten unter dem jeweiligen Titel als Tageszeitung erschienenen/nachweisbaren (=E*) Ausgabe nach diesem Datum und endet mit dem 16.02.1934 (Einstellung des letzten, von den Zeitungsverboten der Regierung Dollfuß betroffenen Titels) bzw. der letzten unter dem jeweiligen Titel als Tageszeitung erschienenen/nachweisbaren (=L*) Ausgabe vor diesem Datum.Die der Dokumentation zugrunde liegende Erhebungseinheit ist der TITEL. Zur gleichen publizistischen Einheit gehörende, unter verschiedenen Titeln erschienene Ausgaben sind daher getrennt aufgenommen, aber durch Querverweise aufeinander bezogen. Gleichlautende Titel sind dann als getrennte Erhebungseinheiten behandelt, wenn beide Titel eine eigene Jahrgangs- und Ausgabenzählung haben.
Für die Aufnahme eines
Titels war die Definition von Walter Schütz im Handbuch der Publizistik,
Bd. 3, Teil 2 (Berlin: de Gruyter, 1969, 354) maßgeblich, wonach Tageszeitungen
"der primär aktuellen und universellen, also nicht thematisch begrenzten
kontinuierlichen Nachrichtenübermittlung dienen und mindestens zweimal
wöchentlich erscheinen". Daher wurden - wiederum in Übereinstimmung
mit Schütz - "lokale Anzeigen-, Mitteilungs- und Amtsblätter,
politische Wochenblätter, Sonntagszeitungen und mehrmals wöchentlich
erscheinende Fachzeitschriften" ausgeschlossen. Hinsichtlich der "potentiellen
Universalität" des Inhalts (Otto Groth) war für die Aufnahme
einer Zeitung ausschlaggebend, ob in ihrem Inhalt politische Berichterstattung
inkludiert ist. Auf diese Weise konnten für den Zeitraum der Ersten Republik
116 (in Beständen nachweisbare) Titel ermittelt werden. Weitere15 Titel
wurden aufgrund von Hinweisen in Zeitungen und zeitgenössischen Sekundärquellen,
die als Kriterien für eine Tageszeitung im Sinne der Schütz'schen
Definition interpretiert werden können, aufgenommen (und durch eckige
Klammern gekennzeichnet).
Der
Titel als Erhebungseinheit ist als konstante Bezugsgröße definiert, dem alle Kategorien zugeordnet
sind und der für Auswertungen den eigentlichen Zeitungstitel (in seinen
ggf. unterschiedlichen, in der Kategorie "Allgemeines" verzeichneten
Schreibweisen) repräsentiert. Durch eine laufende Nummer identifiziert,
ist als Titel der Zeitungstitel in der Schreibweise der Ausgabe vom 12.11.1918
bzw. der ersten als Tageszeitung erschienenen/nachweisbaren Ausgabe angegeben.
Die mit dem Titel auf allen HYPRESS-Seiten verbundenen Basisinformationen umfassen folgende Angaben:
In der Kategorie Allgemeines sind zusamengefaßt:
Als Zusätze zum Titel sind sowohl unabhängig vom jeweiligen Inhalt der "eigentliche" Untertitel als auch (in Anlehnung an die von der Kommission für Alphabetische Katalogisierung des Deutschen Bibliotheksinstituts entwickelten Katalogisierungsregeln) alle im Kopf der Zeitung plazierten, im Zusammenhang mit dem Titel stehenden "Erläuterungen, Erweiterungen oder Einschränkungen" definiert. Damit sind die folgenden Zusätze erfaßt:
Als
Layout einer Zeitung sind Satzspiegel, Spaltenanzahl und Schriftart definiert.
Die als Satzspiegel in Millimeter angegebene Höhe mal Breite der bedruckten Fläche wird
auf der zweiten Seite der ersten bzw. ersten erhobenen oder nachweisbaren Ausgabe
gemessen. Nur deutliche Abweichungen sind als Änderungen des Satzspiegels
verzeichnet.
In der Kategorie Erscheinungsweise sind über die Angabe der Erscheinungshäufigkeit (Gesamtzahl der Ausgaben) eines Titels pro Woche hinaus
eingetragen. Ausschließlich aufgrund von Hinweisen in der Zeitung wurde eine Zuordnung zu "morgens", "mittags" (einschließlich vormittags) oder "abends" (einschließlich nachmittags) vorgenommen und, wenn möglich, die genaue Uhrzeit angegeben.
Die Preisangaben beziehen sich auf den Einzelverkaufspreis einer Zeitung in Wien. Bei mehreren Angaben wurde ausschließlich der Preis ohne jeden Zuschlag übernommen. Die Preise sind nach Wochentagen und, wenn notwendig, zusätzlich nach Ausgaben aufgeschlüsselt.
In dieser Kategorie sind sämtliche im Impressum genannten Funktionen (einschließlich der Funktionsbezeichnungen) in den Bereichen
und die dazu ausgewiesenen Namen (von Personen und Körperschaften) verzeichnet. Finden sich Impressumsangaben an mehreren Stellen der Zeitung, wurden alle Daten (unter Verzicht auf Parallelinformationen) erhoben.
Für die Aufnahme von Beilagen wurden die von Koszyk und Pruys, Handbuch der Massenkommunikation (München: dtv, 1981, 28f.) gegebenen Definitionen zugrundegelegt und damit folgende Beilagenarten berücksichtigt:
Formal
gilt, daß
die Beilage zumindest in der überwiegenden Mehrzahl ihrer Ausgaben ein
loser, also tatsächlich "beiliegender" Bestandteil der Zeitung
im Umfang von mindestens zwei Seiten ist. Alle diese Kriterien erfüllenden
Beilagen sind mit Titel und nachweisbarem Erscheinungszeitraum aufgelistet.
Ergänzend zu den anhand der Zeitung selbst erhobenen Primärdaten sind in der Datenbank aus zeitgenössischen Sekundärquellen wie Zeitungsadressbüchern, Annoncenkatalogen und diversen Hand- und Jahrbüchern Angaben zu
entnommen, wobei für den Zeitraum 1918 - 1934 bislang insgesamt 60 Jahrgänge ausgewertet wurden. Sie sind für jeden Titel unter der jeweiligen Quelle zu deren Erscheinungsjahren ausgewiesen. (Die wenigen, in den Zeitungen veröffentlichten Angaben zur Auflagenhöhe sind getrennt notiert.) Die in diesen Quellen enthaltenen Angaben stammen in der Regel von den Zeitungsverlegern selbst und wurden (laut den Vorworten in den Katalogen) mittels Fragebögen erhoben. Bei fehlenden Rückmeldungen der Zeitungsverleger befinden sich in den tabellarischen Übersichten Leerstellen. Dennoch gibt es Hinweise, daß in Einzelfällen Angaben auf verschiedenste Weise nicht ausgewiesen ergänzt worden sind. Mit der zusätzlichen Einschränkung, daß diese Quellen unterschiedlichen Zielsetzungen dienten (Buchhandel, Werbewirtschaft, Zeitungswissenschaft) und dementsprechend im Zusammenhang mit übergeordneten Interessen seitens ihrer Herausgeber und Verleger zu bewerten sind, können die in ihnen enthaltenen Informationen als Selbstdarstellungen der Zeitungen verstanden werden. Bei ihrer wissenschaftlichen Verwendung ist eine kritische Einschätzung unvermeidlich. Eine solche kann aber nur auf der Basis aller verfügbaren Quellen durch - den hier ermöglichten - systematischen Vergleich ihrer Angaben erfolgen. Insbesondere die Angaben zur politischen Tendenz - die verwendeten Schlagworte werden vor allem bei nicht parteigebundenen Zeitungen der Komplexität ihrer politischen Orientierung in keiner Weise gerecht - sollten lediglich als Ausgangspunkt für inhaltliche Analysen gewertet werden.
Vgl. Gabriele Melischek und Josef Seethaler: Auflagenzahlen der Wiener Tageszeitungen 1895 – 1933 in quellenkritischer Bearbeitung. Arbeitsberichte der Kommission für historische Pressedokumentation. Nr. 1. Wien: ÖAW, 2001.
Im Sinne eines Arbeitsbehelfs sind zu jedem Titel unter dem Sigel der jeweiligen Bibliothek
Die Bibliographie versucht, die nach 1945 zum Thema "Wiener Tageszeitungen 1918-1934" (unter Berücksichtigung der weiteren Entwicklung im austrofaschistischen "Ständestaat") erschienene Sekundärliteratur möglichst umfassend zu dokumentieren, insbesondere angesichts der wachsenden Zahl unselbständig erschienener und "grauer" Literatur kann sie jedoch nur als Ausgangspunkt für eigene Recherchen verstanden werden. Aufgenommen sind sowohl Arbeiten (selbständige Publikationen, Dissertationen und Diplomarbeiten, Beiträge in Sammelwerken und Zeitschriften; keine Zeitungsbeiträge) über Wiener Tageszeitungen als auch solche, die Wiener Tageszeitungen als Quelle verwenden. Darüber hinaus sind Titel aufgenommen, die sich mit themenübergreifenden bzw. thematisch angrenzenden Fragestellungen (wie z.B. Pressepolitik, berufliche Organisationen, Verlagsgeschichte, Presserecht) befassen.