Komm mit in die Welt der Medienforschung!

Warum bekommst du in verschiedenen digitalen Netzwerken sehr ähnliche Informationen zu den immer gleichen Themen? Wie kann man Fake News erkennen und was ist eine Filterblase? Akademics Genius bietet dir einen spannenden Zugang in die Welt der virtuellen Kommunikation!
Image
Image

Die Entdeckung der Filterblase

Juli und Mateo wundern sich: Was weiß das Internet über ihre Interessen und Lieblingsthemen? Wieso erhalten sie ganz unterschiedliche Informationen? Und was wissen Algorithmen über ihren Medienkonsum? Besuche mit den beiden die Medienforscherin Matilda Zahn und du wirst staunen, was sie dir über das Internet erzählen wird.

Und wer steckt hinter dem Comic?

Zeichnerin Johanna Meier findet die Welt der Sozialen Medien spannend und hilfreich, kennt aber auch deren Gefahren. Wie sie sich fachlich auf ihr Comicthema vorbereitet hat und wie ihre Geschichte entstanden ist, erzählt sie in diesem Interview.
Image
Image

safe im Internet!

Du möchtest schnell etwas googeln? Mit ein paar Klicks erhältst du eine Vielzahl an Ergebnissen. Was du wissen solltest: Sie sind alle bereits vorgefiltert und auf dein eigenes Sucherverhalten abgestimmt! Welche Quellen sind nun aber vertrauenswürdig? Was davon ist Expert:innenwissen, wo lauert die Gefahr von Fake News? Hier findest du Tipps, wie du die Vertrauenswürdigkeit von Informationen selbst prüfen kannst!
Image

Gewusst wie!

WER, WIE, WARUM und WAS – das sind die Fragen für einen hilfreichen Informations- und Quellencheck!

WER?
Das Impressum gibt Auskunft! Wer stellt dir die Informationen eigentlich im Netz bereit? Die Anwort findest du im Impressum einer Website. Dort sollte klar ersichtlich sein, wer für diese verantwortlich ist - ob eine Behörde, ein Unternehmen, eine Bildungs- oder Forschungseinrichtung, ein Verein oder eine Privatperson. Offizielle Stellen bieten in der Regel vertrauenswürdigere Informationen als Privatpersonen. Ist kein Impressum auffindbar, ist Vorsicht angesagt: In Österreich gibt es eine Impressumspflicht!

WIE?
Seriös oder dubios? Die Art und Weise, wie Inhalte im Internet aufbereitet werden, sagt viel über deren Qualität und Vertrauenswürdigkeit aus!
01
Informationsseite, Wiki oder Blog? Beachte: Eine persönliche Meinung ist stets kritischer zu hinterfragen, als beispielsweise eine Information aus einem Lexikon!
02
Sachlich, informativ oder übertrieben plakativ? Seriöse Seiten verwenden keine reißerische Sprache!
03
Korrekter Text oder Rechtschreibschlamassel? Natürlich können Fehler passieren, aber Achtung bei Texten mit mangelhafter Rechtschreibung und unüblicher Ausdrucksweise!
04
Objektive Recherche oder Märchenerzähler:innen? Seriöse weiterführende Links und die Angaben von überprüfbaren Quellen sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal!
WARUM?
Objektiver Bericht oder verstecktes Marketing? Hinterfrage immer kritisch, warum die Informationen veröffentlicht wurden: Geht es um Wissensvermittlung, Meinungsbildung oder sollen in Wahrheit Produkte vermarktet werden? Wenn auf der vermeintlichen Umweltschutzseite etwa Wanderschuhe & Co beworben werden, geht es vermutlich in erster Linie darum, für die Produkte ein verkaufsförderndes Umfeld zu schaffen!

WAS?
Real oder manipuliert? Die News des Tages kommen euch unglaubwürdig vor? Über die Eingabe von Schlüsselbegriffen in Suchmaschinen kannst du herausfinden, ob es sich tatsächlich um eine seriöse Meldung handelt. Ein Foto ist besonders reißerisch? Überprüfe über eine „umgekehrte“ Bildersuche, wo das Bild sonst noch im Internet zu finden ist.

Einige Organisationen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Informationen im Internet zu überprüfen. Ähnlich wie bei einer Suchmaschine kannst du dort nach Informationen suchen und erhältst seriöse Inhalte zum jeweiligen Thema!

Hier findest du weiterführende Links und Informationen zu alternativen Suchmaschinen:
Image

Rate mal: Wahr oder falsch?

Erstaunlich, wie alt das Internet bereits ist. Und unglaublich, wie viele Menschen bis heute keinen Zugang dazu haben. Lass dich von den Fakten überraschen!
37% der Menschen weltweit waren noch nie im Internet.
Das ist wahr! Laut den Schätzungen der Internationalen Fernmeldeunion der Vereinten Nationen (ITU) haben 2021 37% der Weltbevölkerung, also rund 2,9 Milliarden Menschen, noch nie das Internet genutzt.
30% aller verschickten E-Mails sind Spams.
Das ist falsch! Denn mehr als 50% der weltweit versandten E-Mails sind Spam-E-Mails.
Rund 40% des Internet-Traffics werden durch Bots verursacht, also nicht durch Menschen.
Das ist wahr! Im Jahr 2021 lag der durch Bots verursachte Internetverkehr bei über 42%. Sogenannte “Bad Bots“ waren dabei für 27,7% aller globalen Webseitenaufrufe verantwortlich. Viele dieser gefährlichen Skripte wurden dabei zum Diebstahl von Internetkonten eingesetzt.
Das Internet ist schon über 50 Jahre alt.
Das ist wahr! Die erste Datenübertragung im damaligen Vorläufer des Internets, dem Arpanet, gelang im Oktober 1969. Seit 1993 ist das World Wide Web (WWW) öffentlich, wobei das WWW nicht mit dem Internet gleichzusetzen ist. Das Internet lässt sich am ehesten als die Summe aller vernetzten Computer, Geräte und Netzwerke und ihrer freigegebenen Daten beschreiben. Das WWW hingegen ist ein Dienst, der zur Übertragung von Webseiten dient.
Netflix ist älter als Google.
Das ist wahr! Netflix gibt es seit August 1997, Google ging erst im September 1997 online. Gestreamt wurde damals von Netflix aber noch nicht – ursprünglich war Netflix eine Versand-Videothek die VHS-Kassetten und DVDs verschickte.
Pro Tag werden weltweit rund 30 Milliarden E-Mails verschickt.
Das ist falsch! Es sind zehn Mal so viele. Die tatsächliche Menge an E-Mails pro Tag weltweit beläuft sich auf rund 300 Milliarden.
Image

Ein Wissenschaftler erzählt: Medienforschung ist ein breites Feld.

Als Medien- und Kommunikationsforscher beschäftigt sich Christian Oggolder intensiv mit den Vor- und Nachteilen der virtuellen Welt. Im folgenden Interview erzählt er über die Vielseitigkeit seines Berufes.

Du bist Medien- und Kommunikationsforscher. Was machst du da genau?

Medien spielen in unserer Gesellschaft eine sehr große Rolle. Wir sprechen daher auch von einer mediatisierten Gesellschaft. Vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung heißt, dass wir uns Medien und ihre gesellschaftliche Bedeutung in unterschiedlichen Ländern und in unterschiedlichen historischen Epochen anschauen und diese dann miteinander vergleichen. Dadurch können wir den Medienwandel besser verstehen und auch die Vor- und Nachteile im Zusammenhang mit der Nutzung von Medien erkennen.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Meine Forschungsarbeit besteht vor allem darin, viel zu lesen. Es gibt aber auch Phasen, wo ich mich um die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen kümmern muss. Dann bereite ich Vorträge vor und schreibe viele Texte. Vorträge sind eine spannende Abwechslung, weil ich dadurch die Möglichkeit bekomme, in andere Länder zu reisen und viel Neues kennenzulernen. Eine willkommene Abwechslung bringt auch die Lehre, wenn ich den Studierenden von Forschungsergebnissen erzähle oder ich mit ihnen über unterschiedlichste Themen diskutiere.

Bist du in deiner Freizeit selbst in den Sozialen Medien unterwegs?

Ja, da mich das Internet von Anfang an sehr interessiert hat, war ich natürlich auch sehr früh auf Sozialen Medien unterwegs. Mittlerweile nutze ich diese aber meist nur mehr passiv. Ich poste eher wenig und nutze insbesondere Twitter hauptsächlich als Nachrichtenmedium.

Wo finde ich zum Thema Medienkompetenz vertiefende Informationen?

Eine großartige Initiative zu den digitalen Medien ist Saferinternet: www.saferinternet.at. Informationen zur Medienkompetenz gibt es auch bei Mediamanual: www.mediamanual.at. Dort werden Materialien zu den unterschiedlichsten Medien angeboten. Darüber hinaus schreibt Mediamanual jährlich den media literacy award für die besten und innovativsten medienpädagogischen Projekte an europäischen Schulen aus.

Hast du Tipps, wie ich Medienkompetenz im Alltag integrieren und umsetzen kann? Worauf sollte man im Umgang mit (Sozialen) Medien besonders achten?

Vieles steht dazu im Comic zur Filterblase. Dieses Wissen über derartige Blasen stets im Hinterkopf zu behalten, hilft schon sehr viel. Bei Sozialen Medien solltet ihr natürlich immer daran denken, eure Privatsphäre zu schützen. Überlegt immer genau, was ihr postet: Das Netz vergisst nie! Und es ist wichtig zu wissen, dass Veröffentlichungen in Medien nicht immer der Wirklichkeit entsprechen. Ich denke etwa an die perfekten Welten der Influencer:innen oder auch an politische Informationen, die ein bestimmtes Ziel verfolgen. Ihr solltet immer unterschiedlichste Quellen nutzen und euch nicht nur auf wenige – oder auf gar nur Quelle eine – verlassen.

Was möchtest du uns noch mit auf den Weg geben?

Nutzt die vielen tollen Möglichkeiten, die digitale Medien bieten, kreativ! Und vergesst abseits der digitalen Welt nicht auf die analoge, aka Natur! ;-)
Image

Name

Name: Mag. Dr. Christian Oggolder, Österreichische Akademie der Wissenschaften

Forschungsgebiet

Medien- und Kommunikationsforschung
Image

Mehr über Medienforschung erfahren?

Du bist interessiert daran, dein Wissen mit anderen zu teilen? Vom Poster bis zur Ideensammlung: Hier findest du praktische Unterlagen für Workshops oder Referate in der Schule!
Image