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Nina Hable

Alter: 38 Jahre

Wie lange zeichnest du schon Comics?

Meinen ersten Comic habe ich erst vor sechs Jahren gezeichnet, über einen Fuchs und einen Raben. Erst da wurde mir so richtig klar, wie viele Überlegungen in einen Comic einfließen: Wie sollen die Figuren und die Umgebung aussehen? Was ist das nächste Bild und welchen Teil des Geschehens soll es zeigen? Und wie bringe ich meine Leser:innen zum Schmunzeln? Das sind einige der Fragen, die mich bei jeder Geschichte neu beschäftigen.

Was begeistert und interessiert dich am Thema deines Comics besonders?

Ich bin gerne in der Natur, darum haben mich die Themen der KIÖS, der Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien, angesprochen, die sich unter anderem mit Biodiversität beschäftigt. Das heißt, sie will wissen, wie Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen in unterschiedlichen Lebensräumen zusammenleben. Dreht man dabei in diesen Lebensräumen an einem Rädchen, dann hat das immer auch Auswirkungen auf die Lebewesen, die dort wohnen. Das ist sehr spannend und furchtbar wichtig. In der KIÖS arbeiten viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Forschungsrichtungen mit, um mehr dazu herauszufinden. Gemeinsam versuchen sie, anderen Menschen diese Zusammenhänge klar zu machen.

Wie hast du das Thema und dein Wissen für den Comic recherchiert?

Als erstes habe ich mich auf der Website der ÖAW informiert: Wer ist die KIÖS überhaupt, was macht sie und warum ist sie gegründet worden? Dann habe ich einige Artikel zum Thema Biodiversität gelesen. Außerdem konnte ich mit Christian Sturmbauer telefonieren, er ist Mitglied der KIÖS und arbeitet als Biologe an der Universität Graz. Er hat mir viele Fragen beantwortet und den Kontakt zur Fledermausexpertin Brigitte Komposch vermittelt, die mir auch viele interessante Dinge erzählt hat.

Wie denkst du dir die Figuren für einen Comic aus?

Ich überlege mir, welcher Blick für die Geschichte interessant sein könnte. In diesem Fall wollte ich die Reise nicht mit Menschen, sondern mit den beiden Raben machen. Raben sind ja ganz besonders schlau. Diese beiden hier sehen sich zudem zum Verwechseln ähnlich, haben aber einen ganz unterschiedlichen Charakter. So treiben beide die Geschichte voran.

Wie lange hast du an diesem Comic gezeichnet?

Ich habe zwei Monate gebraucht, um mir zu überlegen was ich zeigen will, um die Skizzen zu machen, alles in Schwarz reinzuzeichnen und dann noch Farbe und Sprechblasen hinzuzufügen. Davor habe ich das Drehbuch dazu geschrieben.

Hast du Tipps, wie man die Erkenntnisse aus dem Comic im Alltag integrieren kann?

Genau hinschauen! Alles in der Natur hängt zusammen und das kann man überall beobachten: Was wächst eigentlich bei mir zu Hause im Garten oder im nächsten Park? Und nützen die Sträucher dort den Vögeln und Insekten? Forsythien (auch Ostersträucher genannt) sehen im Frühjahr zwar nett aus, weil sie schön gelb blühen, aber sie tragen weder Früchte, noch produzieren sie Nektar. Die Vogelbeere und der Efeu hingegen sind für Vögel und viele Schmetterlingsarten von Nutzen. Dort schwirrt es richtig, wenn die Pflanzen blühen oder Beeren tragen. Man kann also alleine durch eine richtige Bepflanzung schon etwas für mehr Biodiversität tun.

Hast du Quellen-Empfehlungen für vertiefende Informationen zum Thema deines Comics?

Natürlich die Homepage der ÖAW, aber vor allem empfehle ich zwei Sachbücher für junge Leser:innen. Zum einen „Die Vielfalt der Natur: Warum wir Biodiversität brauchen und wie wir sie erhalten können“ von Christina Steinlein und Gareth Ryans, die den Begriff der Biodiversität und alles, was damit zusammenhängt, erklären. Und zum anderen „Die Natur und du. Geh hinaus auf Entdeckungsreise“ von Dara McAnulty. Dara kommt aus Nordirland und war erst 16 Jahre alt, als sie das Buch geschrieben hat – sie hat einen wundervollen Blick auf die Natur und sie berichtet, wie man sie kennenlernt. Das finde ich wichtig, denn man schützt nur, was man kennt! 
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