Lesestoff für Weihnachten

Eines darf für Wissenschaftsfans unter dem Weihnachtsbaum keinesfalls fehlen: Bücher. Spannende Lektüre aus der Welt der Wissenschaft bietet der Verlag der ÖAW. Eine Auswahl, die Lust auf mehr macht.

Barockes Schwergewicht

In der knapp 800-jährigen Bau- und Funktionsgeschichte der Hofburg markieren Barock und Klassizismus wichtige Wendepunkte. Der aktuelle Band der Reihe „Die Wiener Hofburg“, herausgegeben vom Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen der ÖAW, beleuchtet, wie vielfältig und folgenreich die baulichen Visionen, Entwicklungen und Zäsuren waren, die sich in der kaiserlichen Residenz von 1705 bis 1835 zutrugen.

Wandernde Artefakte

Um 1900 durchstreifte der österreichische Forscher Hans Leder die nördliche Mongolei. Von vier Expeditionen brachte er insgesamt 5.000 buddhistische Artefakte mit. Eine kleine Auswahl war im Herbst im Wiener Theseustempel zu sehen. Nun erzählt ÖAW-Sozialanthropologin Maria-Katharina Lang in dem künstlerisch gestalteten Band „Nomadic Artefacts“ die Geschichten dieser Objekte und versammelt zahlreiche Gastbeiträge u.a. von Autor/innen wie Christoph Ransmayr.  

Messerscharfer Verstand

Werner Welzig war von 1992 bis 2003 Präsident der ÖAW und brachte sich immer wieder mit pointierten Reden zur wissenschaftlichen als auch politischen Entwicklung Österreichs in den öffentlichen Diskurs ein. 28 dieser „Werner Welzig Worte“ wurden nun in ungewöhnlichen Design neu herausgegeben: Die Texte sind in gefalzten Druckbögen verschlossen und werden von Registertexten umhüllt. Um sich die Reden zu erschließen, brauchen Leser/innen einen „messerscharfen“ Verstand.

Großer Krieg

Heuer vor 100 Jahren verstarb Kaiser Franz Joseph. Das Ende seines Reiches erlebte er nicht mehr. Doch bereits in seinem Todesjahr 1916 war absehbar, dass der Erste Weltkrieg auch der letzte Krieg der Habsburger sein würde. Helmut Rumpler, Historiker und ÖAW-Mitglied, zeichnet im Band „Die Habsburgermonarchie und der Erste Weltkrieg“ den Weg vom Frieden in den Untergang Österreich-Ungarns nach. 

Prägende Münzen

Münzen sind mehr als nur Zahlungsmittel. Sie sind stets auch Ausdruck eines Selbstbilds von Herrschenden und Völkern. „Das Antlitz des Fremden“ von Numismatiker Michael Alram nimmt die Münzprägung der Hunnen und Westtürken in Zentralasien und Indien in den Blick und erzählt von der Geschichte und Kultur einer Weltregion, die heute wieder im Fokus der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit steht.

Frühe Spitzenforschung

Die Biologische Versuchsanstalt in Wien war bis zum „Anschluss“ Österreichs 1938 eines der weltweit führenden Forschungsinstitute für Experimentalbiologie. Johannes Feichtinger, Stefan Sienell und Heidemarie Uhl von der ÖAW sowie „Standard“-Journalist Klaus Taschwer haben die bewegte und bewegende Geschichte der Einrichtung in dem Buch „Experimentalbiologie im Wiener Prater“ aufgearbeitet.