Steingeräte aus SiO2-Rohmaterialien (Silex) stellen eine der wichtigsten Fundgattungen in steinzeitlichen Fundstellen dar. Eine der wesentlichsten Fragen betrifft die Charakterisierung (›Fingerprinting‹) solcher Gesteinsrohstoffe, um sie von anderen, oft sehr ähnlichen Materialien eindeutig differenzieren zu können. Herkunftsbestimmungen bilden die Grundlage für die Untersuchung von prähistorischem Ressourcenmanagement, welches die Beschaffung, Verwendung und Verteilung lithischer Materialien einschließt.

Das Projekt »Lithische Rohmaterialökonomie« an der ÖAW ist auf der mittlerweile international bekannten Methode des »Multi Layered Chert Sourcing Approach« (MLA) aufgebaut. Dieser analytische Ansatz kombiniert makroskopische, mikroskopische, petrologisch-geochemische und statistische Analytik für die Herkunftsbestimmung von Silexartefakten in archäologischem Kontext. Zahlreiche internationale Projekte haben das Potenzial des MLA aufgezeigt und dazu beigetragen, diese Methode kontinuierlich zu justieren und die analytischen Komponenten zu verfeinern.

Geochemisch beprobte geologische Lagerstätten

 (nach Ländern in alphabetischer Reihenfolge)

Belgien
Spiennes
Nouvelles
Obourg
Eben Emael

Belize (Mittelamerika)
Aguada Lagunita Elusiva
La Milpa
Menonite’s creek
Medicinal Trail
Colha
San Esteban

Dänemark
Fornaes
Sangstrup
Bulbjerg
Hamborg
Hanstholm
Hillerslev
Thisted
Vokslev
Ellidshoi
Stevns
Faxe
Mön
Hvideklint
Klintholm

Deutschland
Baiersdorf
Sassnitz

Frankreich
Meusnes
Romigny – Lhery

Italien
Mte. Baldo, Pra da Stua
Sant’Anna d’Alfaedo
Ceredo

Kroatien
Vizula

Österreich
Wien Mauer
Wien Gemeindeberg
Kohfidisch
Eisbach-Rein
Gams/Hieflau Am Wickl
Wolfskogel
Weissenbachalm
Klaushöfl/Altaussee
Breunerbergstollen/ Altaussee
Weißkirchen
Elsbethen
Feuersteinmähder
Grubalacke
Rothornjoch

Polen
Falsztynski Potok
Bębło
Czajowice
Sąspów
Mników
Orónsko
Tomaszów
Wierzbica ‘Zele’
Polany II
Prędocin

Schweden
Hanaskog
Östra Torp
Limhamn

Slowakei
Nemšová Kamenice
Vršatské Podhradie
Vlára-Bolešov

Türkei
Çanakgöl Tepe

Ungarn
Szentgál Tüszköveshegy

 

 

Projektleitung

Kooperationen

  • Christoph Hauzenberger (Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Erdwissenschaften, Bereich Mineralogie und Petrologie)
  • Peter Filzmoser (Technische Universität Wien, Institut für Stochastik und Wirtschaftsmathematik)
  • Gerhard Trnka (Universität Wien, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie)

Laufzeit

seit 2005