Kommission für die Koordination der Kernfusionsforschung in Österreich

Die Kommission zur Koordination der Kernfusionsforschung in Österreich (KKKÖ) wurde am 25. April 1980 gegründet und an der ÖAW eingerichtet. Die vorrangigen Ziele waren die Beratung der Regierung in allen einschlägigen Belangen, die Koordination der österreichischen Forschungsaktivitäten auf diesem Sektor, Informationstätigkeit im weiteren Sinne sowie speziell für die österreichische Industrie. Nach dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union schuf die KKKÖ die Grundlagen für den Assoziationsvertrag zwischen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Europäischen Kommission, der am 15. November 1996 erstmals unterzeichnet wurde. Im Rahmen der Assoziation EURATOM-ÖAW wurden die Fusionsforschungsaktivitäten an mehreren österreichischen Universitäten gebündelt und auf die europäischen Ziele fokussiert. 1999 trat das European Fusion Development Agreement (EFDA) in Kraft, das bis Ende 2013 die Kooperation zwischen den EURATOM Assoziationen und den gemeinsamen Betrieb der experimentellen Anlage JET (Culham, UK) regelte.

Anfang 2013 veröffentlichte EFDA eine Roadmap zur Realisierung der Fusionsenergie, welche die Nutzung der Fusionsforschungsanlage ITER (derzeit im südfranzösischen Cadarache im Bau) und die Planung für die Demonstrationsanlage DEMO als vorrangigstes Ziel ansieht. Mit Beginn des EU Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ ab Jänner 2014 wird das europäische Fusionsforschungsprogramm im Rahmen einer European Joint Programme Cofund Action durch das EUROfusion Konsortium, einem Zusammenschluss aller europäischen Fusionsforschungslabors, weitergeführt (nähere Informationen: www.euro-fusion.org/. Die ÖAW wurde vom BMWFW beauftragt, die österreichischen Fusionsforschungsaktivitäten als Partnerorganisation dieses EUROfusion Konsortiums weiterhin zu koordinieren. Neben ihren ursprünglichen Funktionen im Bereich Information fördert die KKKÖ seit 2014 fusionsrelevante Dissertationen an österreichischen Universitäten durch Matching Grants zur Beteiligung am europäischen Fusionsforschungsprogramm.

Voraussetzung ist eine Beteiligung der Förderungswerber am EUROfusion Arbeitsprogramm  oder an Projekten der europäischen Beschaffungsagentur Fusion for Energy.  Einreichtermin ist jeweils vier Wochen vor den zwei- bis dreimal pro Jahr stattfindenden Sitzungen der KKKÖ.