Gedacht für ein breiteres Publikum, das an 'gender-studies' interessiert ist, kann das Buch dennoch auch dem Spezialisten wertvolle Anregungen geben. Der 1. Teil enthält den griechischen Text (nach Richardson, Oxford 1974, mit einigen Emendationen durch F.), eine klare und leicht lesbare Übersetzung, sowie einen gut durchdachten Kommentar, an dessen Spitze F. eine kurze Einführung samt einem Überblick über die wichtigsten Versionen des Mythos in der griechischen und römischen Literatur stellt; der Zeilenkommentar selbst ist Ergebnis solider philologischer Arbeit: er erklärt nicht nur – und verarbeitet dabei, trotz seiner Knappheit von nur etwas mehr als 30 Seiten, die wichtigste Sekundärliteratur in vorbildlicher Weise –, sondern weist auch immer wieder auf die möglichen Verbindungslinien von dem im Hymnus Erzählten zur Mysterienhandlung. Das an den Kommentar anschließende Stück, 'Background: The Eleusinian Mysteries and Women's Rites for Demeter', ist eine willkommene Ergänzung und eine ausgezeichnete Zusammenfassung der Thematik. Auch wenn gelegentlich die eine oder andere ihrer Interpretationen im Kommentarteil etwas überzogen wirkt, gelingt es F. zweifellos, den Hymnus und seine Problematik dem Leser nahezubringen. In Teil 2, 'Interpretive Essay on the Homeric Hymn to Demeter', konzentriert sich F. (entsprechend einem modernen Trend) überwiegend auf feministische Betrachtungsweise des Hymnus (so etwa mit: 'Marriage', 'Gender Conflict', 'The Mother/ Daughter Romance'); derselben Sichtweise dient auch der 3. Teil, der aus Neudrucken bereits publizierter einschlägiger Artikel (von M. L. Lord; N. Felson-Rubin und H. M. Deal; L. Lorch und H. P. Foley; M. Arthur; sowie N. Chodorow) besteht.