Wiener Studien- Rezension

Kommission für antike Literatur und lateinische Tradition

Rezensionen


Philippe Fleury- Michel Zuinghedau, Apulée, Apologie - Florides Concordance. Documentation lexicale et grammaticale. Vol. 1. 2. Hildesheim  -  Zürich  -  New York: Olms-Weidmann 1997. XIV, 886 S. (Alpha - Omega. Reihe A. 66, 1. 2.) ISBN 3-487-10280-3 u. 10281-1

Der Georg Olms Verlag legt nun auch eine Konkordanz zu den erhaltenen Reden des Apuleius vor, zu seinem (vollständigen) Plaidoyer gegen die Anklage wegen Zauberei (,Apologia sive de magia') und zu der Sammlung von Auszügen aus 23 Prunkreden zu allerlei Themen (,Florida' / ,Blütenlese'); daß gerade bei Apuleius - dem "virtuosesten Wortjongleur, den es jemals gegeben hat", so bereits E. Norden in seiner ,Kunstprosa' - moderne Hilfsmittel zur Sprache hochwillkommen sind, versteht sich von selbst. Grundlage ist im vorliegenden Fall der Text, den P. Valette für seine Edition im Jahr 1922 (!) erarbeitet hat. Die seither gewonnenen (und bei der schwierigen Überlieferunglage des Apuleius überaus wichtigen) Textverbesserungen bleiben leider unberücksichtigt; hilfreich (und technisch durchaus zu bewältigen) wäre zumindest die Einbeziehung von ausgewählten Textvarianten gewesen.

Verdienstvoll hingegen ist, daß die Verf. nicht nur die Wortkonkordanz liefern, sondern sich auch bemühen, mit der gemeinsamen Bearbeitung von Apologie und Florida die sprachlichen und stilistischen Unterschiede von Prunkrede und Gerichtsrede sichtbar zu machen: dies geschieht durch Wortfrequenzlisten, Übersichtstabellen zur Grammatik, durch Zusammenstellung der Eigennamen und ihrer Formen, sowie durch Kennzeichnung jener Wörter, die jeweils nur in Florida bzw. Apologie vorkommen. Es ist zu hoffen, daß die Bearbeitung auch der übrigen Schriften des Apuleius (vor allem der ,Metamorphosen', die sich als sachlicher ,Anschluß' an die Apologie geradezu anbieten) in das Verlagsprogramm aufgenommen werden. - Und an den Verlag das letzte Wort. Die Konkordanzen werden mit Hilfe des Computers erstellt: weshalb die Lieferung in Buchform und nicht auf platzsparenden CDs ? Private ebenso wie Institutionen wären dafür dankbar.

Christine Harrauer

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