In dieser Serie fasst das ITA die wesentlichsten Ergebnisse eigener Forschungsprojekte sowie ausgewählter Projekte anderer Einrichtungen der Technikfolgenabschätzung zusammen. Die ITA-Dossiers sind nur zwei Seiten lang und präsentieren das Thema in nicht-wissenschaftlicher Sprache u. in Hinblick auf Handlungsoptionen in Politik & Gesellschaft.
Die ITA-Dossiers werden hier und auf EPUB.OEAW/ITA-Dossiers veröffentlicht. ISSN (online): 2306-1960
Da wir die Dossiers je nach Art und Arbeitssprache des jeweiligen Projektes publizieren, kann die folgende Liste zu jener in englischer Sprache leicht variieren.
-> Menschen mit Behinderungen sehen sich im Alltag mit zahlreichen Herausforderungen und Barrieren konfrontiert.
-> Mehrere gesellschaftspolitische Initiativen zielen darauf ab, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen (in Bereichen wie Bildung, Beschäftigung und soziale Teilhabe) zu fördern.
-> Technologien können einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Eine vollständige Inklusion kann jedoch nur erreicht werden, wenn auch ergänzende Maßnahmen getroffen werden.
-> Gesundheit und Körperfunktionen werden heute mittels mobiler Geräte vermessen und überwacht. Dahinter steht der Wunsch nach Selbstoptimierung und Effizienzsteigerung.
-> Solche Tracking-Instrumente können zu Unabhängigkeit von klassischen Institutionen und zu mehr Selbstbestimmung beitragen.
-> Sie können aber auch zu nahtloser Überwachung und Fremdsteuerung führen. Ein kritischer Umgang mit Gesundheits-Apps ist daher anzustreben.
-> Die Politik sollte geeignete rechtliche Rahmenbedingungen schaffen sowie grundrechtsfreundliche Technologien fördern.
-> Große Online-Händler, Postunternehmen und zahlreiche Startups weltweit entwickeln und testen die Lieferung von Paketen mittels Drohnen.
-> Obwohl die Technologie noch nicht ausgereift ist, ist es machbar. In den meisten Ländern erlaubt das Gesetz allerdings keine autonom fliegenden Drohnen; spezifische Luftverkehrsregeln müssten noch erarbeitet werden.
-> Ein Himmel voller Drohnen hätten eine Reihe von Folgen für Umwelt und Sicherheit, sowie gesellschaftliche und ethische Auswirkungen. Daher besteht öffentlicher Diskussionsbedarf über Umsetzung und Regulierung.
-> Gesellschaftliche und wirtschaftliche Prozesse sind heute hochgradig von verschiedenen Technologien und deren Zusammenspiel abhängig.
-> Kritische Infrastrukturen sind damit die „Hauptschlagader“ der digital vernetzten Gesellschaft, deren Funktionsfähigkeit wesentlich für Daseinsvorsorge und Grundversorgung ist.
-> Systemausfälle durch externe Risikofaktoren, systemimmanente Fehler oder unbekannte Schwachstellen können diese Funktionsfähigkeit gravierend beeinträchtigen.
-> Die Schaffung wirksamer Sicherheitsmaßnahmen erfordert vor allem mehr Bewusstsein für die bislang unterschätzte Problematik von System-Abhängigkeiten.
-> Responsible Research and Innovation (RRI) fordert die kontinuierliche gesellschaftliche Beteiligung an Forschung und Innovation.
-> BürgerInnen und zivilgesellschaftliche Organisationen sehen sich mit spezifischen Hindernissen für die Beteiligung konfrontiert.
-> Politiken und Praktiken zur Unterstützung der gesellschaftlichen Beteiligung sollten sich mit Fragen der Relevanz, der Wirkung, des Vertrauens, des Wissens, der zeitlichen und finanziellen Ressourcen sowie der Legitimität befassen.
-> Digitale Instrumente erlauben es BürgerInnen, einfacher an Politik- und Entscheidungsprozessen teilzunehmen.
-> Zahlreiche lokale, nationale und europäische Erfahrungen mit dem Einsatz digitaler Instrumente helfen, Entscheidungsprozesse zu verbessern.
-> Einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche e-Partizipation ist eine enge und klare Verbindung zu einem konkreten formalen politischen Prozess.
-> Die zahlreichen internationalen Erfahrungen mit e-Partizipationsprozessen sind auch für Österreich hoch relevant.
-> Blockchain ist eine dezentral organisierte Datenbank, die eine ständig wachsende Liste von Transaktionen archiviert und verwaltet.
-> Alle Informationen über Transaktionen werden permanent in einer Datenbank gespeichert, die an allen Knotenpunkten des Netzwerkes parallel vorliegt.
-> Blockchain bietet Autonomie für Einzelpersonen abseits von zentralen „Zwischenhändlern“ wie Behörden und Banken.
-> Diese Dezentralisierung reduziert jedoch die derzeitigen Formen der regulatorischen Kontrolle.
-> Mögliche negative soziale und ökonomische Folgen werden weniger vorhersehbar und handhabbar.
-> Online-Gaming ist beliebt und weit verbreitet.
-> Ob am Smartphone, auf der Konsole oder am PC – beinahe jedes moderne Computerspiel ist vernetzt.
-> Der Datenschutz wird bisher wenig beachtet.
-> Das Verhalten in Spielen sagt viel über die
SpielerInnen aus.
-> Regulierungen seitens der Hersteller und der Politik, sowie die Aufklärung der NutzerInnen sind notwendig.
-> E-Zigaretten verdampfen eine nikotinhaltige Flüssigkeit und gelten damit als weniger gesundheitsschädlich als herkömmliche Zigaretten. Auch können sie bei der Rauchentwöhnung helfen.
-> GegnerInnen betonen die Gefahr des leichteren Einstiegs sowie die einfache Steigerbarkeit der Nikotindosis. Außerdem sind auch mit dem Verdampfen erhöhte Gesundheitsrisiken für Ge- fäßerkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall verbunden.
-> BefürworterInnen und GegnerInnen führen eine nicht enden wollende Debatte über gesundheitliche Folgen, psychologische und ökonomische Effekte. Beide Seiten berufen sich auf wissenschaftliche Ergebnisse. Echte Langzeitstudien fehlen derzeit noch.
-> Forschung, Technologie und Innovation (FTI) soll vermehrt einen Beitrag zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Probleme leisten.
-> Die Orientierung von FTI an gesellschaftlichen Bedürfnissen ist dabei notwendig.
-> Forschungsprogramme können daher sehr von offenem, partizipativem Agenda-Setting profitieren, in dem BürgerInnen, ExpertInnen, EntscheidungsträgerInnen und andere Interessensgruppen gemeinsam Zielsetzungen erarbeiten.
-> Roboter verbreiten sich über die Fahrzeugfabriken und Logistikzentren hinaus in die Bereiche Verkehr, Pflege und Haushalt.
-> Der schnelle Fortschritt bei Softwarealgorithmen erlaubt die Automatisierung von Aufgaben, die früher menschliches Wissen, Erfahrung und Training erforderten.
-> Online-Plattformen durchdringen Firmen- und sektorale Grenzen und öffnen Märkte für mehr Wettbewerb bei weniger Regulierung.
-> Diese Entwicklungen versprechen Chancen für die heimische Industrie; das Ausmaß der Folgen für den Arbeitsmarkt ist jedoch noch unklar.
-> Was müssen Regierungen tun, um sicherzustellen, dass sich diese Veränderungen positiv auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirken?
-> Langfristige Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit hat ökonomische, Umwelt- und soziale Aspekte und ist für gesunde Ernährung und öffentliche Gesundheit unerlässlich.
-> Zwischen Stand der Wissenschaft und tatsächlichen Ernährungsgewohnheiten herrscht oft eine hohe Diskrepanz. Ernährungsbedingte Krankheiten nehmen stetig zu.
-> Es gibt zahlreiche Ansatzpunkte, um das österreichische Lebensmittelsystem unter Berücksichtigung einer langfristigen und globalen Perspektive nachhaltiger zu machen.
-> Die Steigerung menschlicher Hirnleistung ist ein alter, aber immer noch unerfüllter Traum.
-> Die Ansätze reichen von Medikamenten über die elektrische oder magnetische Stimulation bis hin zu Hirn-Computer-Schnittstellen.
-> Außer therapeutischen Wirkungen bei kranken Personen konnten bisher kaum Effekte nachgewiesen werden.
-> Handlungsoptionen sind u.a. ein eigener regulatorischer Rahmen, die Anpassung der Medizinregulierung und ein grundrechtsbezogener Ansatz.
Autor: Helge Torgersen
-> Die Vision vom selbstfahrenden Auto verspricht mehr Sicherheit, weniger Umweltbelastung und komfortable Mobilität.
-> Die Digitalisierung hält im Bereich der KFZ mit allen Vor- und Nachteilen Einzug.
-> Autos werden zu Daten sammelnden, verarbeitenden und weitergebenden Maschinen.
-> Die Folgen werden in vielen Lebensbereichen spürbar sein.
Autoren: Jaro Krieger-Lamina, Walter Peissl.
-> Big Data steht für die Auswertung großer Datenmengen mittels digitaler Technologien und verspricht neue Einsichten und verbesserte Entscheidungsfindung in vielen Bereichen.
-> Potenzielle Anwendungen reichen von Trend- Prognosen bis zu medizinischer Forschung. Um das Potenzial auszuschöpfen braucht es ein tieferes Verständnis über Funktionen und Risiken.
-> Big Data kann Komplexität deutlich erhöhen und gepaart mit Automatisierung unerwartete gesellschaftliche Folgen mit sich bringen. Zentrale Anforderungen zur Risikobegrenzung sind Transparenz und Überprüfbarkeit von Big-Data-Analysen.
Autor: Stefan Strauß
-> Eine neue Methode macht gentechnische Veränderungen einfacher, präziser und schneller.
-> Tabus wie der Eingriff in die menschliche Keimbahn stehen ebenso zur Debatte wie die Grundlage für die Regulierung von gentechnisch veränderten Organismen.
-> Gentechnik könnte in Zukunft eine viel weitere Verbreitung finden; das birgt Zündstoff und der Druck, politische Entscheidungen zu treffen, wächst.
AutorInnen: Helge Torgersen, Karen Kastenhofer
-> Industrie 4.0 steht für die Vision umfassender digitaler Vernetzung der Produktionskette – vom Zulieferer bis zu den EndverbraucherInnen.
-> Die Umsetzung hat vielfältige Auswirkungen auf Betriebe, Wirtschaftssektoren und die Gesellschaft als Ganzes.
-> Chancen auf verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung gesellschaftlichen Wohlstands erfordern ein Zusammenwirken von Unternehmen, Staat, Interessenverbänden und Bildungseinrichtungen, v.a. in den Bereichen Qualifizierung und Sicherheit.
-> Neue Überwachungstechnologien ermöglichen immer tiefere Einblicke in das Leben eines jeden Einzelnen von uns.
-> Sicherheitsmaßnahmen greifen mehr und mehr auf Überwachung zurück, mit dem Argument, dass ein Mehr an Sicherheit eben Eingriffe in Grundrechte erfordere.
-> BürgerInnen sehen dies differenzierter: Der Einsatz von Überwachungstechnologien wird nicht per se abgelehnt, aber kritisch gesehen und sollte daher prinzipiell begrenzt, strikt reguliert und kontrolliert werden.
-> Der Datenschutz sollte verbessert werden, auch bei Sicherheitstechnologien. Außerdem sollte Sicherheit eine öffentliche Aufgabe bleiben und die sozialen Wurzeln von Unsicherheit müssten bekämpft werden.
-> Immer mehr Produkte enthalten Nanomaterialien. Diese landen früher oder später auch im Abfall. Wie sie sich dort verhalten, ist ungewiss.
-> Es liegen kaum Informationen über die in Produkten eingesetzte Nanomaterialien und deren Mengen vor.
-> Das stellt die österreichische Abfallwirtschaft und Gesetzgebung vor Herausforderungen.
-> Lösungsansätze sind unter anderem ein einheitliches Register zur Angabe von Nanomengen in Produkten, eine verbesserte Kennzeichnung sowie die Überprüfung der Arbeitsplatzsicherheit im Abfallbereich.
-> Neue Überwachungstechnologien ermöglichen immer tiefere Einblicke in das Leben eines jeden Einzelnen von uns.
-> Sicherheitsmaßnahmen greifen mehr und mehr auf Überwachung zurück, mit dem Argument, dass ein Mehr an Sicherheit eben Eingriffe in Grundrechte erfordere.
-> BürgerInnen sehen dies differenzierter: Der Einsatz von Überwachungstechnologien wird nicht per se abgelehnt, aber kritisch gesehen und sollte daher prinzipiell begrenzt, strikt reguliert und kontrolliert werden.
-> Der Datenschutz sollte verbessert werden, auch bei Sicherheitstechnologien. Außerdem sollte Sicherheit eine öffentliche Aufgabe bleiben und die sozialen Wurzeln von Unsicherheit müssten bekämpft werden.
Autoren: Johann Čas, Walter Peissl, Jaro Krieger-Lamina, Stefan Strauß
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