NanoTrust
Integrierende Analyse des Wissensstandes über mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken der Nanotechnologie

Sicherheit und Gefahren von Nanotechnologien sind immer noch wenig erforscht, obwohl sie bereits in vielen Produkten und Materialien des alltäglichen Lebens zur Anwendung kommen. Das seit 2007 laufende Projekt NanoTrust identifiziert und thematisiert die dringendsten Fragen und stellt zugleich eine öffentlich zugängliche Informationsplattform dar.
Die Nanotechnologie verspricht neue oder verbesserte Materialien und Produkte, etwa in der Medizin, Kosmetik, Optik oder in der Bauwirtschaft. Um eine sichere und nachhaltige Entwicklung von Nanotechnologien zu gewährleisten wird in dem Projekt NanoTrust des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) der aktuelle Wissensstand zu möglichen Gesundheits- und Umweltrisiken erhoben und analysiert sowie die Erkenntnisse für die interessierte Öffentlichkeit und EntscheidungsträgerInnen aufbereitet.
Die Informationspolitik im Bereich landwirtschaftliche Gentechnik ist der Öffentlichkeit viele Antworten schuldig geblieben. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ist eine vorausschauende Nanotech-Politik notwendig, die auf profunden und entsprechend aufbereiteten Analysen aufbaut. Es besteht, massiver Forschungs- und Kommunikationsbedarf, welcher durch den prozessähnlichen Charakter des Projektes unterstützt und vorangetrieben wird.
Die Aufgaben von NanoTrust5, der inzwischen fünften Phase des ÖAW-Projekts, können als Vermittlungsprozesse im Sinne einer wissenschaftsbasierten Gesellschafts- und Politikberatung verstanden werden. Gemeinsam mit dem Vorsitz der Österreichischen Nanoinformationskommission (NIK), welchen der Projekt-Koordinator und ITA-Experte André Gazsó innehat, bekommen diese Aufgaben nationale Bedeutung.
Die Tätigkeit von NanoTrust5 ist nach wie vor die Begleitforschung zu Ansätzen der Regulierung von Nanotechnologien, ebenso wie die Sicherheits- und Risikoforschung des Innovationsbereichs der sogenannten „Advanced Materials“. Eine wichtige Aufgabe ist die Verbreitung der Forschungsergebnisse im Rahmen wissenschaftlicher Technikfolgenabschätzung, sowie die kritische Reflexion der nationalen und internationalen Regulierungsaktivitäten und die Rückmeldung dieser systematischen Aufarbeitung an die österreichischen Akteure.
Schließlich tritt NanoTrust5 im Rahmen der laufenden Regulierungsprozesse als neutraler Partner auf, welcher im Bereich der Themensetzung der einschlägigen Sicherheitsforschung verstärkt beratend tätig wird.
Weitere Informationen
Wenn Sie über aktuelle Aktivitäten und Publikationen des NanoTrust-Teams informiert werden möchten, können Sie hier den NanoTrust-Newsletter abonnieren: NanoTrust-Newsletter
Ehemalige NanoTrust-MitarbeiterInnen: Daniela Fuchs, Julia Haslinger, Ulrich Fiedeler, Myrtill Simkó
Dossiers
Das NanoTrust-Team bietet an dieser Stelle in loser Folge so genannte Dossiers an, die in leicht-fasslicher, aber wissenschaftlich fundierter Weise auf ca. drei bis sechs Seiten den aktuellen Wissensstand zu den aktuellen Themen der derzeitigen Nanodebatte zusammenfassen.
Die NanoTrust-Dossiers erscheinen in deutscher und englischer Sprache und werden auf EPUB.OEAW veröffentlicht. (ISSN 1998-7293)
Externe ExpertInnen
Bei einzelnen Dossiers arbeitet das NanoTrust-Team aufgrund des großen Rechercheaufwands mit externen Fachleuten zusammen. Siehe dazu die AutorInnen-Liste des jeweiligen Dossiers. Bislang tragen vor allem folgende ExpertInnen zu den Dossiers bei:
Dr. Iris Eisenberger, M.Sc. (LSE)
Juristin, Universität Wien, Institut für Staats- und VerwaltungsrechtDr. Dipl. Phys. René Fries
ehem. BMWF / BMVIT in Wien; zuvor Univ. Hamburg, École Polytechnique,
Stanford, Argonne, Northwestern UniversityMag. Sabine Greßler
Biologin, ehem. Mitarbeiterin des Forums Wissenschaft & Umwelt im Bereich
Wissensmanagement und WissenschaftskommunikationDr. DI Christina Raab, Chemikerin
TU Wien/UC Santa Barbara, dzt. Consultant, United Nations Industrial
Development Organization, Environmental Management Branch
Veranstaltungen
Veranstaltungen
Im Rahmen des Projekts NanoTrust werden Veranstaltungen unterschiedlichen
Typs – von Tagungen bis zu Spezialworkshops – ausgerichtet; weiters beteiligt sich NanoTrust an der Organisation von Veranstaltungen Dritter mit speziellen Sitzungen.
Ankündigung/en:
- zur Zeit keine Verasnstaltungen
Rückblick:
- 12. NanoTrust Tagung & ESG Think Tank
9.-10. März 2020, Video von der Konferenz mit Interviews - Workshop zu „Advanced Materials and Emerging Issues” in Kooperation mit dem National Institute of Material Science, Japan
8.10.2020 - Programm (pdf) - Workshop „Advanced Materials in der Kreislaufwirtschaft“ im Rahmen des Nano-EHS-Projekts „NanoAdd“
31.3.2019 - Programm (pdf) - Workshop zu „Nachhaltige Innovation“ in Kooperation mit dem IASS, Potsdam
18.-19.2.2019 - Programm (pdf) - Workshop zu „Advanced Materials und Kreislaufwirtschaft“ in Kooperation mit TU Wien und KMUTT Bangkok
31. 10. 2018 - Programm (pdf), Expectations (pdf) - 11. NanoTrust Konferenz
30. Oktober 2018, Wien - 10. NanoTrust-Tagung – Geburtstagsfest 10 Jahre NanoTrust 29. September 2017, Wien
- 9. NanoTrust-Tagung 18. November 2016, Wien
- 8. NanoTrust-Tagung Wien, 14. Oktober 2015
- 7. NanoTrust-Tagung Wien, 9. Oktober 2014
- Workshop/Symposium Converging Technologies Wien, 27. Mai 2014
- 6. NanoTrust-Tagung: "Toxikologie – Regulierung – Öffentlichkeit" 4. Juni 2013, ÖAW, Wien
- TA13: "Sicherheit als Technik" Spezial-Session zum Thema Nanosicherheit 3. Juni 2013, ÖAW, Wien
- 5. NanoTrust-Tagung: "Nanotechnologie und Perspektiven des ArbeitnehmerInnen-Schutzes" 7. Dezember 2011, ÖAW, Wien
- 4. NanoTrust-Tagung: "Ansätze der Risikobewertung und des Risikomanagements der Nanotechnologien" 23. September 2010, ÖAW, Wien
- TA'10 - "Die Ethisierung der Technik und ihre Bedeutung für die Technikfolgenabschätzung" Session (Workshop) "Nano Governance in Österreich" 1. Juni 2010, ÖAW, Wien
- ExpertInnendiskussion: "Regulierung von Nanomaterialien - Verantwortlicher Umgang mit verbrauchernahen Produkten" 18. Februar 2010, Bundesministerium für Gesundheit, Radetzkystraße 2, Wien
- NANOTECH Informationsveranstaltung: "Nanotechnologie im Lichte der aktuellen Diskussion zu REACH und CLP" Mit freundlicher Unterstützung des BM für Wirtschaft, Familie und Jugend 12. November 2009, WKO/Saal 7, Wien
- "NanoSoc: Approach and experiences of a Flemish pTA-project" Marian Deblonde, Institute for the Environment and Sustainable Development (IMDO), University of Antwerp (Belgien) 3. November 2009, ITA, 1030 Wien
- "Seminar on Nanotechnology in Health and Medicine" (National Universitiy of Malaysia) 29. Oktober 2009, UMBI (Medical Molecular Biology Institute, Universiti Kebangsaan Malaysia)
- Forum "Nanotechnology: Evolution of Knowledge to Market" 28. Oktober 2009, Academy of Science Malaysia
- Konferenz "NANOtech Malaysia 2009" 28. Oktober 2009, Kuala Lumpur Convention Centre (Malaysia)
- OECD-Roundtable: "Wissenskommunikation – Regulierungserfordernisse unter Unsicherheit" 25. September 2009, ITA, Wien
- 3. NanoTrust-Tagung: "Mögliche Gesundheitswirkungen von künstlichen Nanomaterialien" 24. September 2009, ÖAW, Wien
- Nano09 (06.-09.09.2009)
- NanoTrust organisierte eine Abendveranstaltung zum Thema "Talking About Risks of Nanotechnologies: The State-of-the-Art and beyond". Hauptrednerin war Dr. Antje Grobe (Stiftung Risiko-Dialog) 07. September 2009, Wien
- Spezialworkshop zum EHS-Forschungsbedarf 15. Mai 2009, ITA, Wien
- Viennano'09 NanoTrust organisierte und leitete im Rahmen dieser von der Österreichischen Tribologischen Gesellschaft und der Technischen Universität Wien ausgerichteten Tagung eine spezielle Sitzung zu Gesundheits-, Umwelt- und Sicherheitsaspekten der Nanotechnologien.18.-20. März 2009, Techgate Vienna, Wien
- BioNanoMed 2009 NanoTrust war an der Planung der Tagung beteiligt, die an der Donau-Universität Krems statt fand, und leitete im Rahmen dieser Tagung eine spezielle Sitzung zum Thema Regulierung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken. 26.-27. Jänner 2009 in Krems
- Nanotechnologie im Lebensmittelbereich Diese Veranstaltung von BMGFJ, AGES und ITA trug zur Diskussion rund um die Anwendungen und Auswirkungen der Nanotechnologien im Lebensmittelbereich bei. 27. Oktober 2008, ÖAW, Wien
- Übersicht über Aktivitäten von Institutionen zu Nanotechnologie in Österreich 2. Oktober 2008, AUVA-Hauptstelle, Wien
- 2. NanoTrust-Tagung: "Nanotechnologies – The Present State of Regulation" 29. September 2008, ÖAW, Wien
- NTA3–TA'08 Konferenz: "Technology Governance" Session zu "Governance der Nanotechnologie" 28.–30. Mai 2008, ÖAW, Wien Spezialworkshop zum Thema Nano-Lebensmittel 9. Mai 2008
- 1. NanoTrust-Tagung: "Risk Governance of Nanotechnologies: The International State-of-the-Art"
- 25. September 2007, ÖAW, Wien
Publikationen
Publikationen
- (2014). "Nanowaste" – Nanomaterial-containing products at the end of their life cycle (NanoTrust Dossier No. 040en – August 2014) (p. 6). Wien. doi:/10.1553/ita-nt-040en.DOIWebseiteDownloadRISENWBIB Kurzfassung
Based on their special chemical and physical properties, synthetically produced nanomaterials are currently being used in a wide range of products and applications. At the end of their product life cycle, nanomaterials can enter waste treat ment plants and landfills via diverse waste streams. Little, however, is known about how nanomaterials behave in the disposal phase and whether potential environmental or health risks arise. There are no specific legal requirements for a separate treatment of nanomaterial-containing wastes. Virtually no information is available about the nanomaterials currently in use, their form and composition, or about their amounts and concentrations. The current assumption is that stable nanoparticles (e.g. metal oxides) are neither chemically nor physically altered in waste incineration plants and that they accumulate especially in the residues (e.g. slag). These residues are ultimately dumped. The disposal problem in the case of stable nanoparticles is therefore merely shifted to the subsequent steps in the waste treatment process. Carbon nanotubes (CNT) are almost completely combusted in incineration plants. Filter systems seem to be only partially efficient, and a release of nanoparticles into the environment cannot be excluded. Incinerating nanomaterials contained in products can also promote the development of organic pollutants as undesired by-products. Only few studies are available on the behavior of nanomaterials in landfills. Moreover, recycling such products could release nanomaterials, most likely when these are shredded and crushed.
- (2014). Cultures and Strategies in the Regulation of Nanotechnology in Germany, Austria, Switzerland and the European Union. Nanoethics, 8, 121-140. doi:10.1007/s11569-014-0200-3.DOIWebseiteDownloadRISENWBIB Kurzfassung
This interdisciplinary, social scientific analysis of the regulatory discourse on nanotechnology in the three German-speaking countries of Germany, Austria and Switzerland and in the EU between 2000 and 2013 has shown three distinct phases, characterised by shifts in the configuration of actors and in the thematic scope from nanotechnology to nano-materials. Compared to modes of governance based on traditional statutory law, modes of governance based on less binding forms of soft law and self-regulation (like codes of conduct, guidelines and certification systems) and newmodes of governance (like assessment studies, risk management frameworks as well as participatory and cooperative forms of communication and negotiation) have gained importance. Despite some similarities, two different cultures in governing nanotechnology can be distinguished: a product-oriented culture in statutory regulations (when speaking about products, the article is also referring to substances) and a risk-based culture in applying soft law based on new modes of governance. In addition, the different regulatory cultures have led to four strategic approaches: modes of governance mainly based on hard law and soft law at the EU level, modes of governance mainly based on cooperative and self-regulatory approaches in Germany, cooperative governance approaches in Austria and modes of governance mainly based on self-regulatory and soft law approaches in Switzerland.
- (2014). ITA-Neuerscheinung. Ita-Newsfeed. Retrieved from http://www.oeaw.ac.at/ita/publikationen/publikations-news/ita-neuerscheinung.
- (2014). Umweltauswirkungen künstlich hergestellter Nanomaterialien. In A. Gazsó & Haslinger, J. (Eds.), Nano Risiko Governance: Der Gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien (pp. 29-47). Wien: Springer. Retrieved from http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-1405-6_2.WebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Mittels nanotechnologischer Produkte, Verfahren und Anwendungen könnte durch Einsparungen bei Rohstoffen, Energie und Wasser sowie durch Reduktion von Treibhausgasen und problematischer Abfälle ein wesentlicher Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden. Das nachhaltige Potenzial von Nanotechnologie wird oft betont, aber es handelt sich dabei eher um eine wenig belegte Erwartung. Um die tatsächlichen Auswirkungen eines Produktes auf die Umwelt – sowohl Entlastungseffekte als auch mögliche Gefährdungen – feststellen zu können, müsste der gesamte Lebenszyklus betrachtet werden. Einige der wenigen bislang durchgeführten Lebenszyklus-Analysen zeigen für bestimmte Produkte durchaus verringerte Umweltwirkungen bzw. Energie- und Ressourceneinsparungen durch die Verwendung von Nanomaterialien bzw. nanotechnologischer Verfahren. Nicht jedes „Nano-Produkt“ ist a priori umweltfreundlich oder nachhaltig, die Herstellung von Nanomaterialien benötigt oftmals noch viel Energie, Wasser und umweltproblematische Chemikalien.
Derzeit gibt es keine eindeutigen Hinweise darauf, dass künstlich hergestellte Nanopartikel (ENPs ) eine signifikante Gefährdung für die Umwelt darstellen. Allerdings bestehen noch große Wissenslücken in den Bereichen Umweltanalytik, Ökotoxikologie, Umweltexposition und dem Verbleib und Verhalten von künstlichen Nanomaterialien in natürlichen Umweltkompartimenten (Luft, Wasser, Boden und Sediment). Ergebnisse ökotoxikologischer Untersuchungen zu ausgewählten Materialien – Carbon Nanotubes (CNTs), Nanosilber, Nano-Titandioxid (nano-TiO2) werden gesondert beschrieben. - (2014). Green nano und der Forschungsalltag – Niederschlag eines Konzepts in der aktuellen Nanotechnologie-Umweltforschung. In A. Gazsó & Haslinger, J. (Eds.), Nano Risiko Governance: Der Gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien (pp. 81-98). Wien: Springer. Retrieved from http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-1405-6_4.WebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Zur Entwicklung der Nanotechnologie in Richtung Nachhaltigkeit gilt es, abstrakte Konzepte zu konkretisieren und in den Produktionsprozess, angefangen bei der Forschung und Entwicklung, einzubinden um eine langfristige Ausrichtung zu ermöglichen (Leitbild-Konzept). Im vorliegenden Artikel wird die Entwicklung eines solchen Konzepts zur grünen Nanotechnologie, die green nano Designprinzipien, kurz umrissen um sich in der Folge ihrer Umsetzung im Forschungsalltag im Bereich Nano-Umwelttechnik und einigen beispielhaften Anwendungen in diesem Bereich zu widmen.
Trotz einer zunehmenden Wichtigkeit von Umwelt- und Risikofragen auch in der Nanotechnologieforschung bleibt der Transfer von einer konzeptuellen Ebene im Fall der Designprinzipien in die Forschungslabors beschränkt. - (2014). Regulierungskulturen und -strategien der Nanotechnologie in Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Europäischen Union. In A. Gazsó & Haslinger, J. (Eds.), Nano Risiko Governance: Der Gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien (pp. 101-132). Wien: Springer. Retrieved from http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-1405-6_5.WebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Die Analyse nanotechnologiespezifischer Regulierungsdiskurse der Jahre 2000 bis 2012 in den drei deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich, der Schweiz und auf EU-Ebene hat eine thematische Einengung von Nanotechnologie zu Nanomaterialien und eine damit verbundene Verschiebung der Akteurskonstellationen über drei Phasen gezeigt. Abschätzungsstudien, informelle und selbstregulatorische Steuerungsansätze sowie partizipative und kooperative Verständigungs- und Aushandlungsformen gewannen im Vergleich zu traditionellem legislativem Handeln an Bedeutung. Trotz gewisser Übereinstimmungen und Vermischungen ließen sich zwei grundsätzlich verschiedene nanotechnologiebezogene Regulierungskulturen feststellen: eine anwendungsorientierte auf EU-Ebene, und eine risikobasierte auf Staatenebene. Die verschiedenen Regulierungskulturen führten in den untersuchten Fällen zu vier unterschiedlichen strategischen Ansätzen: gesetzliche und informelle Regulierung auf EU-Ebene, kooperativer und selbstregulatorischer Ansatz in Deutschland, kooperativer Ansatz in Österreich und selbstregulatorischer und informeller Ansatz in der Schweiz.
- (2014). Definitionen. In A. Gazsó & Haslinger, J. (Eds.), Nano Risiko Governance: Der gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien (pp. 133-150). Wien: Springer. Retrieved from http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-1405-6_6.WebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Um Nanomaterialien regulieren und Kennzeichnungspflichten bei Produkten festzulegen zu können, muss vorab eine allgemein anerkannte Übereinkunft getroffen werden, was denn überhaupt unter dem Begriff „Nanomaterial“ zu verstehen sei. Das EU-Parlament fordert, dass eine allgemeine Definition wissenschaftlich basiert und umfassend sein soll. Darüber hinaus müsse sie für regulatorische Maßnahmen in den einzelnen Sektoren auch unmissverständlich, flexibel, einfach und praktisch zu handhaben sein. International hat es in den letzten Jahren von den verschiedensten Institutionen Vorschläge für eine Definition gegeben, die schlussendlich in einer Empfehlung der EU-Kommission mündeten, die nun in neue und bestehende EU-Rechtsvorschriften übernommen wird. Einige Formulierungen in diesem Vorschlag sind Gegenstand kontroverser Diskussion und die Implementierung in die spezifische sektorale Gesetzgebung stellt eine große Herausforderung dar.
- (2014). Zur freiwilligen und verpflichtenden Nano-Kennzeichnung von verbrauchernahen Produkten. In A. Gazsó & Haslinger, J. (Eds.), Nano Risiko Governance: Der gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien (pp. 151-164). Wien: Springer. Retrieved from http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-1405-6_7.WebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Kennzeichnung ist Teil des Risikomanagements. In der Regel werden damit unterschiedliche Ziele verfolgt: Einerseits sollen Kennzeichnungen den Verbraucherinnen und Verbrauchern mündige Kaufentscheidungen ermöglichen und sie vor irreführender Information schützen; andererseits sollen sie durch einen sicheren Rechtsrahmen innovative Produktentwicklung ermöglichen und fördern. Konsumentinnen und Konsumenten werden damit in das Risikomanagement verschiedener Produktgruppen mit einbezogen. Die Kennzeichnung nanomaterialhaltiger Produkte war von Anfang an Bestandteil des Nanoregulierungsdiskurses sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. Während die Mitgliedstaaten auf nationale Alleingänge bislang verzichteten, finden nanospezifische Kennzeichnungspflichten zunehmend Eingang in das EU-Recht, vorerst in den Bereichen Kosmetika, Lebensmittel und Biozidprodukte. Darüber hinausgehende internationale Initiativen zur freiwilligen Kennzeichnung konnten sich bislang nicht am Markt durchsetzen.
- (2014). Nano Risiko Governance. Der gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien. Nano Risiko Governance. Der gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien (p. 346). Wien: Springer. Retrieved from http://www.springer.com/environment/environmental+chemistry/book/978-3-7091-1404-9.WebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Nanotechnologie wird oft als die „Schlüsseltechnologie“ des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Die Erwartungshaltung hinsichtlich innovativer Produkte und neuer Marktpotenziale ist nach wie vor hoch. Produkte mit neuen Funktionalitäten oder revolutionäre Entwicklungen im Bereich der Medizin sollen in Zukunft unser Leben verbessern. Neben möglichen Vorteilen bedürfen aber auch allfällige Risiken künstlich hergestellter Nanomaterialien einer eingehenden Betrachtung und stehen daher zunehmend im Fokus der Forschung. Wie bei allen neuen Technologien stellt sich auch bei den Nanotechnologien die Frage, wie die Gesellschaft mit ihnen umgehen und zu welchen Zwecken sie sie einsetzen soll. Dieser gesellschaftliche Umgang mit möglichen Gefahren (Risiko Governance) ist sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene von unterschiedlichen Ansätzen und Regulierungskulturen geprägt.
Die in diesem Buch behandelten Themen reichen von der Analyse der bestehenden gesetzlichen Maßnahmen (Hard Law) bis hin zu Instrumenten mit eher freiwilligem Charakter. Darüber hinaus ist auch der öffentliche Diskurs über Nanotechnologien von Interesse wie er etwa in den Medien geführt wird. Dieses Buch gibt einen Überblick über verschiedene Ansätze der Nano Risiko Governance, wobei sowohl wissenschaftliche als auch behördliche Standpunkte präsentiert werden. - (2014). Nanomaterialien und Aspekte der Arbeitssicherheit. In A. Gazsó & Haslinger, J. (Eds.), Nano Risiko Governance: Der gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien (pp. 185-202). Wien: Springer. Retrieved from http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-1405-6_9.WebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Nanomaterialien und Produkte, die solche Materialien enthalten, werden bereits vielfach eingesetzt, weil sie technologisch interessante nano-spezifische Eigenschaften besitzen wie etwa erhöhte Zugfestigkeit, verbesserte elektrische Leitfähigkeit, besondere optische Eigenschaften oder spezielle medizinisch-chemische Wirkungen. Doch dieselben Eigenschaften, die diese Substanzen technologisch interessant machen, könnten möglicherweise gesundheitliche Risiken für die Personen mit sich bringen, die mit diesen Substanzen umgehen. Denn die geringen Partikelgrößen und die erhöhte Reaktivität als Folge der besonderen Oberflächeneigenschaften sind auch für die biologische Aktivität und damit für die Toxizität dieser Materialien maßgeblich. Als Folge der zunehmenden Verbreitung kommen Beschäftigte vor allem in Forschungslabors, aber auch bei industriellen Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen immer häufiger in Kontakt mit Nanosubstanzen. Daher ist der Arbeitnehmerschutz aus Sicht der Regulierung besonders wichtig. Aus der verfügbaren Literatur zur Arbeitssicherheit ergeben sich in Zusammenhang mit Nanomaterialien folgende besonders relevante Themenbereiche: Gesundheitsrisiken, Anpassung von Nachweis- und Messmethoden, tatsächliche Expositionsszenarien an Arbeitsplätzen, Definition und Erhebung bestehender Arbeitsplätze für Nanomaterialien, Empfehlungen zum Arbeitnehmerschutz von Behörden und von der Industrie sowie arbeitsmedizinische Vorsorgemaßnahmen.
- (2014). Governing by dialogue. In A. Gazsó & Haslinger, J. (Eds.), Nano Risiko Governance: Der gesellschaftliche Umgang mit Nanotechnologien (pp. 259-282). Wien: Springer. Retrieved from http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7091-1405-6_12.WebseiteRISENWBIB Kurzfassung
Die Nanotechnologien wurden, ganz im Unterschied zu anderen innovativen Technologien, bereits sehr früh von internsiven Dialogprozessen begleitet. Das reicht von interessensgeleiteten Expertendialogen über reine Informationsveranstaltungen bis hin zu öffentlichen Veranstaltungen mit dem Charakter von Bürgerbeteiligungsverfahren. Sehr oft allerdings erfüllen diese Dialoge die klassischen Anforderungen, die man an die Reziprozität solcher Prozesse stellen muss, nicht. Dennoch zielen alle diese öffentlichen Kommunikationsverfahren darauf ab, dem klassischen politischen Prozess neue Dimensionen hinzuzufügen und zusätz-lichen Akteuren zugänglich zu machen. In diesem speziellen Sinne werden die Begriffe Politik, Governance und Dialog beinahe gleichbedeutend. Für die rund um die Nanotechnologien konstituieren Dialoge somite etwa das, was Irwin „Politics of Talk“ nennt.
- (2014). Metrics, Dose, and Dose Concept: The Need for a Proper Dose Concept in the Risk Assessment of Nanoparticles. International Journal Of Environmental Research And Public Health, 11, 4026-4048. doi:10.3390/ijerph110404026.DOIWebseiteDownloadRISENWBIB Kurzfassung
In order to calculate the dose for nanoparticles (NP), (i) relevant information about the dose metrics and (ii) a proper dose concept are crucial. Since the appropriate metrics for NP toxicity are yet to be elaborated, a general dose calculation model for nanomaterials is not available. Here we propose how to develop a dose assessment model for NP in analogy to the radiation protection dose calculation, introducing the so-called “deposited and the equivalent dose”. As a dose metric we propose the total deposited NP surface area (SA), which has been shown frequently to determine toxicological responses e.g. of lung tissue. The deposited NP dose is proportional to the total surface area of deposited NP per tissue mass, and takes into account primary and agglomerated NP. By using several weighting factors the equivalent dose additionally takes into account various physico-chemical properties of the NP which are influencing the biological responses. These weighting factors consider the specific surface area, the surface textures, the zeta-potential as a measure for surface charge, the particle morphology such as the shape and the length-to-diameter ratio (aspect ratio), the band gap energy levels of metal and metal oxide NP, and the particle dissolution rate. Furthermore, we discuss how these weighting factors influence the equivalent dose of the deposited NP.
- (2013). NanoTrust – Phase 3 gestartet. Ita-Newsfeed. Retrieved from http://www.oeaw.ac.at/ita/projekte/news/nanotrust-phase-3-gestartet.
- (2013). "Nano-Forschung transparent machen". Ita-Newsfeed. Retrieved from http://www.oeaw.ac.at/ita/ueber-uns/aktuelles/nano-forschung-transparent-machen.
- (2013). Nanotrust II, ENDBERICHT (Oktober 2013) (p. 74). Wien. doi:/10.1553/ITA-pb-c21-10.DOIWebseiteDownloadRISENWBIB Kurzfassung
Dieser Bericht fasst die Ergebnisse des Projekts NanoTrust-II zwischen Oktober 2010 und September 2013 kurz zusammen und präsentiert die zwischen dem letzten Zwischenbericht (März 2013) und dem Projektende (September 2013) erbrachten Leistungen und Ergebnisse. Im Anhang befinden sich die vorangegangenen Zwischenberichte, die sich als Teil dieses Endberichts an den Auftraggeber (BMVIT) richten.
Das Projekt NanoTrust-II ist plangemäß zu seinem (vorläufigen) Abschluss gekommen. In der letzten Phase wurde ein weiteres NanoTrust-Dossier veröffentlicht, zwei weitere sind in der Pipeline. 33 der mittlerweile 39 Dossiers liegen mittlerweile auch in englischer Sprache vor. Damit ist die Übersetzung aller Dossiers der Phase 2 abgeschlossen. Die Literaturdatenbank ist bis zum Ende des Projekts auf knapp über 3.050 Einträge angewachsen. Das Nano-Team hat während der Laufzeit mehrere Veranstaltungen organisiert und war aktiv an Workshops beteiligt: zwei NanoTrust-Tagungen, sowie eine Session auf der internationalen Konferenz TA13. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten lag auf dem Abschluss des Forschungsprojekts „NanoPol“ zum Dreiländervergleich (Deutschland, Schweiz, Österreich) der „Nano-Politiken“. Schließlich war das Team auf mehreren in- und ausländischen Veranstaltungen vertreten und vertiefte wichtige Kontakte zu internationalen und nationalen Projekten und Akteuren, so etwa zu QualityNano, NanoReg und zum FP7-Projekt Buonapart-e. - (2013). Nanomaterials and occupational safety. Europa-Info..
- (2013). 6. NanoTrust-Tagung. Ita-Newsfeed. Retrieved from http://www.oeaw.ac.at/ita/veranstaltungen/veranstaltungs-news/6-nanotrust-tagung.
- (2013). Nanomaterialien und Arbeitnehmerschutz - zentrale Themen. In Beratungsstelle für Brand- und Umweltschutz (BFBU) (Ed.), Brandschutz - Arbeitssicherheit - Jahrbuch 2013 (pp. 92-94). Petzenkirchen: Druckservice Muttenthaler. Retrieved from http://www.brandschutzjahrbuch.at/2013/Inserate_2013/92_Nanomaterialien.pdf.
- (2013). Definition of the term "nanomaterial" (NanoTrust Dossier No. 039en – May 2013) (p. 6). Wien. doi:/10.1553/ita-nt-039en.DOIWebseiteDownloadRISENWBIB Kurzfassung
In order to regulate nanomaterials and to determine mandatory product labelling a generally accepted agreement what the term “nanomaterial” means has to be reached beforehand. The EU Parliament requires that a definition shall be science-based and comprehensive. Furthermore, for regulatory measures in individual sectors, it shall be unambiguous, flexible, easy and practical to handle. During the past few years various institutions came up with suggestions for a definition, leading to a recommendation of the EU commission, which finally is being accepted into new and existing EU legislation. Some provisions in this proposal are controversial and the implementation into specific sectoral legislation constitutes a major challenge.
- (2013). Definition des Begriffs "Nanomaterial" (NanoTrust-Dossier Nr. 039 – April 2013) (p. 6). Wien. doi:/10.1553/ita-nt-039.
Konferenzbeiträge/Vorträge
Konferenzbeiträge/Vorträge
-
13.07.2016
, Goyang
André Gazsó:
Asian Nanotech Campus (ANC2016) in Austria
13th Asia Nano Forum Summit Meeting -
12.07.2016
, Sejong
André Gazsó:
The Institute of Technology Assessment at the Austrian Academy of Sciences
STEPI-Meeting -
01.06.2016
, München
André Gazsó:
NanoMIA – Nanomaterialien in Abfällen. Evaluierung von Regelungen und Verfahren zum Nachweis von Nanomaterialien in Abfallströmen
Expertenworkshop 'Entsorgung nanohaltiger Abfälle' -
07.11.2015
, Trento
André Gazsó, Daniela Fuchs:
Anticipating and handling risks: nano risk governance in Austria
Anticipation 2015 -
16.09.2015
, Havanna
André Gazsó:
Nanosafety – Risk Governance of Nanotechnologies
5th International Seminar on Nanosciences and Nanotechnologies -
15.09.2015
, Havanna
André Gazsó:
Nanomaterial-Containing Products at the End of Their Life Cycle
5th International Seminar on Nanosciences and Nanotechnologies -
04.08.2015
, Singapore
André Gazsó:
NanoTrust – Nano Risk Governance: Extending the Limits of Regulatory Approaches through Expert Dialogues
5th Molecular Materials Meeting -
01.06.2015
, Wien
André Gazsó:
Anticipatory governance nano
TA15-Konferenz „Zukunft – Macht – Technik“ -
23.05.2015
, Wien
André Gazsó:
Nano Risiko Governance – Der gesellschaftliche Umgang mit neuen Technologien am Beispiel der Nanotechnologien
Forschungsberichte zur Abfallwirtschaft -
25.03.2015
, Wien
André Gazsó:
Forschungspolitik und Sicherheitsforschung zu Nanotechnologien in Österreich
Workshop Miniaturisierung, Robotik, Nano- und Biotechnologie als Systemwandler -
19.03.2015
, Mauterndorf
André Gazsó:
Nano Risiko Governance – Der gesellschaftliche Umgang mit neuen Technologien am Beispiel der Nanotechnologien
4. nanoNET-Meeting -
28.02.2015
, Berlin
André Gazsó:
NanoTrust – Nano Risk Governance: Extending the Limits of Regulatory Approaches through Expert Dialogues
2nd European TA-conference -
01.12.2014
, Dortmund
André Gazsó:
Nano Risk Governance. Experiences from regulatory approaches including expert dialogues
6th NRW Nano-Conference -
09.10.2014
, Wien
Michael Nentwich:
Wissenschaftsbasierte Gesellschafts- und Politikberatung durch TA-Einrichtungen im internationalen Vergleich
7. NanoTrust-Tagung "Wissenschaftsbasierte Gesellschaftsberatung am Beispiel des Einsatzes neuer Technologien" -
27.09.2013
, Shanghai
André Gazsó:
Nano Risk Governance. The Regulation of Nanomaterials in Europe and Austria
Austrian-China Roundtable on Nanoscience and Nanotechnology -
23.09.2013
, Beijing
André Gazsó:
Nano Risk Governance. The Regulation of Nanomaterials in Europe and Austria
Chinese Academy of Sciences, National Center for Nanoscience and Technology (NCNST) -
27.06.2013
, Wien
André Gazsó:
NanoTrust: Gesundheits- und Umweltrisiken sowie gesellschaftliche Aspekte der Nanotechnologie
Nano Forschung zu Umwelt, Gesundheit und Sicherheit in Österreich -
24.06.2013
, Wien
André Gazsó:
Partizipative Aktivitäten zur Nanoregulierung
4. Sitzung des Beirats des Projekts NanoTrust 2 -
04.06.2013
, Wien
Julia Haslinger:
Von Science Fiction, Zwergen und magischen Pizzen. Medienberichterstattung zu Nanotechnologie im deutschsprachigen Raum
6. NanoTrust Tagung "Toxikologie - Regulierung - Öffentlichkeit" -
04.06.2013
, Wien
André Gazsó:
Wissenschaftsbasierte Politikberatung als Aufgabe der Technikfolgenabschätzung
6. NanoTrust Tagung "Toxikologie - Regulierung - Öffentlichkeit"