Eine neue Zeitschrift zum Thema Europäische Governance ermöglicht die online-Aktualisierung wissenschaftlicher Artikel

Eine lebendige Zeitschrift profitiert davon, dass man ihre Texte im Internet auf relativ einfache Weise aktualisieren kann. Für wissenschaftliche Artikel bietet sich diese Praxis daher besonders an. Denn – Forschung steht ja bekanntlich niemals still.

Das politik-wissenschaftliche Netzwerk CONNEX – Connecting Excellence in European Governance hat vor diesem Hintergrund eine neuartige wissenschaftliche Zeitschrift mit dem Titel Living Reviews in European Governance (LREG) gegründet.

Elektronische Reviews bleiben aktuell

Bei Living Reviews erscheinen die Artikel nur online und sind mit einer ständig wachsenden bibliographischen Datenbank verknüpft. Lebendig nennt sie sich deshalb, weil in einer elektronischen Zeitschrift, im Gegensatz zu Print, die Chance besteht, die Artikel ständig zu aktualisieren.

Reviews sind ja eigentlich Überblicksartikel, die den aktuellen Wissensstand in einem Forschungsbereich auf Basis der bislang veröffentlichten wissenschaftlichen Literatur zusammenfassen, systematisieren und kommentieren. Sie zeigen außerdem bestehende Lücken auf. Eine Review, die auf Papier erscheint, veraltet aber rasch, da die Forschung nicht stehen bleibt.

Eine Idee entwickelt sich weiter

Die Idee dazu stammt ursprünglich aus dem Albert-Einstein-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), das als erstes eine solche Zeitschrift unter dem Titel Living Reviews in Relativity veröffentlicht hat. Die Software für die Herausgabe wurde vom Zentrum für Informationsmanagement der MPG als open source zur Verfügung gestellt. Das Ziel des EU-Projekts war es, diese gelungene Idee auch in den Sozialwissenschaften anzuwenden.

Das ITA stellte für LREG seine Expertise im Bereich elektronische Publikationen und neue Formen der Wissensdarstellung zur Verfügung. Wir berieten unsere Partner zunächst bei der Etablierung der EUROGOV-Papers, einer Reihe elektronischer Arbeitspapiere, bei der Adaptierung des Konzepts und bei der technischen Implementierung. in der zweiten Phase haben wir die Übertragung dieser in den Naturwissenschaften bewährten Idee auf die Sozialwissenschaften begleitend evaluiert und wissenschaftlich analysiert. Wir versuchten herauszufinden, ob so eine Übertragung erfolgreich sein kann und welche Folgen dies für den Forschungsbereich hat.

Laufzeit

07/2004 - 06/2008

Kontaktpersonen

Finanzierung