Ambient Assisted Living (AAL), also umgebungsgestütztes Leben, soll es älteren Menschen erlauben, so lang wie möglich selbstständig zu leben und aktiv älter zu werden. TA möchte die speziellen Bedürfnisse der verschiedenen Anwendergruppen schon bei der Entwicklung neuer Technologien berücksichtigt wissen.
Die Bevölkerungsstruktur in Europa verändert sich, der Anteil an älteren Menschen nimmt zu. Damit wächst zwar der Markt für umgebungsgestützte Technologien, gleichzeitig steigt aber auch der Druck auf das Sozial- und Gesundheitswesen. Die in der EU gegenwärtig gängigen Verteilungs- und Beitragsstrukturen werden sich dieser Herausforderung stellen müssen: Die wirtschaftlichen Möglichkeiten dieser Entwicklung sind enorm. Gleichzeitig müssen aber auch die Erfordernisse gesamtgesellschafticher Gerechtigkeit berücksichtigt werden.
Erweiterung des Forschungs-Spektrums
TA leistet dazu einen Beitrag indem sie Technologien für ältere Menschen auf ihren Nutzwert hin untersucht. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche, sondern auch um ethische und praktische Gesichtspunkte. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer dieser Entwicklungen? Oder anders gesagt – wer profitiert unter welchen Bedingungen, wer trägt die Kosten und wer eventuelle Risiken? Eines der Ziele ist daher, Methoden zu entwickeln, um die speziellen Bedürfnisse der NutzerInnen zu ermitteln und bei der Entwicklung neuer Technologien berücksichtigen zu können.
EU-Förder-Initiative zu AAL
Die europäische Forschungspolitik hat die Herausforderung der demographischen Veränderungen erkannt: Eine EU-Förder-Initiative ermöglicht zahlreiche Programme für Forschung und Technologieentwicklung im Bereich Ambient Assisted Living (AAL) auf nationaler und EU- Ebene. In Österreich heißt das entsprechende Programm benefit und wird durch die Österreichische Forschungsförderungs-Gesellschaft (FFG) abgewickelt.
Das ITA beschäftigte sich in zahlreichen Projekten immer wieder mit dem Bereich des Technikeinsatzes für ältere Menschen. Mit unserer Arbeit möchten wir die enge Zusammenarbeit von Forschung und Entwicklung unter neuen Gesichtspunkten betrachten, um die ethischen Herausforderungen von AAL besser bewältigen zu können.
Im gerade laufenden Projekt Value Ageing geht es etwa darum, europäische Werte in Bezug auf Altern zu erheben und in der praktischen Technikentwicklung zu implementieren.
Innovation sind mit einem großen Maß an Eigendynamik verbunden, denn Technologien werden nie nur von einzelnen entwickelt und zu Ende gedacht. Ebenso wichtig für die TA ist es daher, offen in die Zukunft zu sehen und verschiedene mögliche Technikfolgen in Betracht zu ziehen. Das Projekt Value Ageing ist ein Beitrag zu einer solchen verantwortlichen Forschung: Der Einsatz von AAL wird mithilfe von Zukunftsszenarien überprüft. Die verschiedenen Folgen werden unter ethischen und sozialen Gesichtspunkten identifiziert und bewertet. Die Ergebnisse werden anschließend methodisch für F&E aufbereitet.

Ausgewählte Projekte zum Thema Technologie und Altern
02/2013
- 08/2014CIVISTI - Ambient Assisted Living
Autonomes Leben in Wien – Aus Zukunftsvisionen von BürgerInnen zu mehr Unabhängigkeit im Alter erstellen ExpertInnen konkrete Handlungsempfehlungen für die Stadt Wien
02/2016
- 06/2017Inklusion durch Innovation
Assistive Technologien für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Gesellschaft, Bildung und Arbeitsmarkt
05/2018
- 07/2019Lebensqualität in Wien
Technische Unterstützung beim Älterwerden
Lebensqualität in Wien
11/2007
- 04/2008PTA Altern
Partizipative Verfahren zum Thema „Technologie und Autonomes Altern“
06/2008
- 08/2008PTA Altern II
Sondierungsstudie: Institutionen und Literatur im Themenbereich Alten-Pflege und Ambient Assisted Living
10/2010
- 08/2014Value Ageing
Erhaltung von Europäischen Grundwerten bei Kommunikations-Technologien für ältere Menschen