Zur Genealogie eines religiösen Motivs in der europäischen Kultur“ (2009–2012)

Interdisziplinäres Forschungsprojekt im Rahmen des Stipendienprogramms der ÖAW (DOC-team)

Ein Gemeinschaftsprojekt aus den Bereichen der Geschichts-, Medien-, Sprach- und Literaturwissenschaften.


Das Projekt untersuchte ausgehend vom religiösen Motiv der Apokalypse auf möglichst umfassender theoretischer und methodischer geistes- bzw. kulturwissenschaftlicher Basis jene Darstellungsformen und die ihnen zugrunde liegenden diskursiven, sozialen und politischen Mechanismen, die Szenarien einer Krisen- und Endzeit entwarfen und entwerfen. Nach Erarbeitung einer gemeinsamen Terminologie und eines interdisziplinären Fragenkomplexes wurden vergangene und gegenwärtige Aneignungs- und Vermittlungsprozesse apokalyptischer Narrative eingehend analysiert und kohärent gegenübergestellt. Zielsetzung war die Anwendung apokalyptischer Motive im Zeitraum von knapp zweitausend Jahren abendländischer Geschichte mit aktuellen kulturtheoretischen Fragestellungen zu konfrontieren. Dabei wurde weniger die Klassifizierung eines konkreten apokalyptischen Denkens vorgenommen als spezielle Ordnungsmuster herausgearbeitet, welche den unterschiedlichsten Postulaten von Enden und Krisen zugrunde liegen.