Ulrike Schneider (Potsdam): "Ein Farbfilm von Gesichtern …". Die ehrliche Kunst des einfachen Erzählens. Zur Poetologie Fred Wanders. doi: 10.1553/spk41_1s43
Fred Wander unterlegt seinen Prosawerken ein Sprachkonzept, das auf dem Einsatz von einfachen und klaren Sprachmitteln beruht. Daneben tritt ein über die Jahrzehnte entwickeltes Erzählmodell, dessen wesentlichstes Element eine diachrone Zeitstruktur bildet. Der Rückgriff auf diese Sprach- und Erzählmittel ermöglicht ihm, seine Erinnerungen an Exil, Deportation und KZ-Haft darzustellen sowie die von ihm über die Kunst der Fotografie formulierte solidarische und humane Abbildung des Einzelnen umzusetzen.
Fred Wander worked in his prose with a concept of language, which is influenced by the dictate using only simple and distinct elements of language after Auschwitz. Over decades he devised a narration in which the diachrone time-structure represents the most important element. In his work as a photographer he developed criteria of a humane and truthfully portrayal of individuals. This and the conception of his prose allowed him to express his memories of exile, deportation and the experience of the concentration camps.