Michael Lazar Biedermann kam als junger mittelloser Mann von Pressburg (Bratislava) nach Wien und machte hier eine Lehre zum Graveur. Als Siegelstecher und Juwelier erlangte er um 1800 ersten Wohlstand. Damit baute er als weiteres wirtschaftliches Standbein einen Wollhandel und Wollverarbeitungsfabriken auf. Als aufstrebender privilegierter Großhändler gründete er eine eigene Bank. 1816 war er einer der Gründer der österreichischen Nationalbank. Neben seinen wirtschaftlichen Erfolgen engagiert er sich für die in Wien lebenden Juden, die ihn zu einem ihrer Repräsentanten wählten. Biedermann war auch führend für den Bau der ersten Synagoge in 1., Seitenstettengasse 2-4 verantwortlich.
Er war verheiratet mit Charlotte Goldstein (1784-1838). 1894 wurde in Hetzendorf eine Gasse nach Michael Lazar Biedermann benannt. Michael Biedermann wurde am 21. November 1941 vom Währinger Friedhof auf den Wiener Zentralfriedhof (4. Tor) umgebettet.