Darstellung und Dokumentation

Historische Dokumentation, beauftragt von KÖR Kunst m öffentlichen Raum für die Ausschreibung des Denkmals für die Opfer der Deportationen vom ehemaligen Aspangbahnhof.

Im Unterschied zu Deutschland, wo die jüdische Bevölkerung aus mehreren Städten deportiert wurde, war der zentrale Ort für die Deportationen der jüdischen Bevölkerung Österreichs der Wiener Aspangbahnhof im 3. Bezirk. Im Zuge der großen Deportationen, die zwischen Februar 1941 und Oktober 1942 von Wien abgingen, wurde der Großteil der jüdischen Bevölkerung von dort in Ghettos und Vernichtungslager im Osten deportiert. Der abseits der großen Bahnhöfe bzw. Hauptreise-Bahnrouten liegende und daher weniger frequentierte Bahnhof wurde vermutlich bewusst für diesen Zweck ausgewählt. Gleichzeitig befand sich der Bahnhof jedoch mitten in der Stadt, sodass der zuweilen wöchentliche Abtransport von jeweils rund tausend Jüdinnen und Juden nicht unbemerkt, sondern vor den Augen der Bevölkerung erfolgte.
Zwischen 1939 und 1945 wurden insgesamt 48.953 Jüdinnen und Juden aus Wien deportiert, davon 47.035 Personen in 47 Transporten vom Wiener Aspangbahnhof. Die Zielorte der Deportationen aus Wien waren das „Generalgouvernement“ (Nisko, Opole, Kielce, Modliborczicze, Łagów/Opatów und Izbica), Łódź (Warthegau), Riga (Lettland), Minsk mit Maly Trostinec (Weißrussland), Theresienstadt („Protektorat“) und Auschwitz (Oberschlesien). Von den vom Aspangbahnhof deportierten Jüdinnen und Juden überlebten nur 1.073 Personen.

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Information

Projektleiterin:
Heidemarie Uhl

ProjektmitarbeiterInnen:
Dieter Hecht
Michaela Raggam-Blesch

Finanzierung:
KÖR

Projektdauer:
01.01.2016-31.10.2017