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An der Kulturlandschaft – als der vom Menschen geformten, gepflegten und bewirtschafteten Natur – sind der historische Bruch und der Verlust, der mit der Aussiedlung der „Deutschen“ einherging, besonders deutlich zu sehen. Die „Deutschen“, die von der national-tschechischen Propaganda gerne als „Kolonisatoren“ bezeichnet wurden, hatten Jahrhunderte in den Grenzgebieten gelebt, Landwirtschaft betrieben und eigene Bautraditionen entwickelt. Alle diese Traditionen wurden radikal durchschnitten durch den annähernd totalen Bevölkerungsaustausch. In den böhmischen und mährischen Grenzgebieten wurden überwiegend Menschen angesiedelt, die mit dieser Region keine Beziehung und keine Kenntnisse von geeigneten landwirtschaftlichen Formen und Methoden hatten. Hinzu kam, dass zugleich mit der Neubesiedlung das Land auf eine kommunistische Kollektivwirtschaft umgestellt wurde. Entlang des Eisernen Vorhangs wurde ein Niemandsland geschaffen und wo die BewohnerInnen ausgesiedelt waren, konnten umso leichter ganze Dörfer geschliffen werden.

Erstaunlicherweise wurden – im Schatten dieser traurigen Entwicklung – die ehemaligen Grenzstreifengebiete zum „Grünen Band“, zum „größten Biotop-Verbundsystem der Welt“.