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Nachdem die Nationalsozialisten bis zum letzten Augenblick des Krieges Schrecken und Gewalt verbreiteten, Exekutionen vollzogen und die Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager halbtot durchs Land trieben, kehrten sich die Verhältnisse schlagartig um. In dieser Atmosphäre der Gewalt sowie im Chaos des Machtwechsels kam es an zahlreichen Orten zu Pogromen an Deutschen, besonders grausam im Zuge des Prager Aufstandes der letzten Kriegstage oder in Postelberg. Führende tschechische Politiker wussten davon und heizten den kollektiven Deutschenhass an. Beteiligt an den Pogromen waren Nationalausschüsse und Revolutionsgarden, Einheiten des Korps der nationalen Sicherheit und des in der Sowjetunion gebildeten tschechoslowakischen Armeekorps.

Beschreibung und Beurteilung des Wirkens der Roten Armee auf tschechoslowakischem Boden differieren stark: aus Achtung vor der ungeheuren Anstrengung und den Opfern einer völlig erschöpften Armee, aber auch aufgrund der so unterschiedlichen Erfahrungen in der individuellen Begegnung mit den Sowjets. Die Angst der Deutschen vor den Sowjetsoldaten war nach den Gräueln, mit denen der Krieg die Sowjetunion verheerte, berechtigterweise größer. Aber tschechische und slowakische Zivilistinnen und Zivilisten litten ebenfalls unter Vergewaltigungen und Diebstählen.