(Die Video-Untertitel sind rechts unten in der Menüleiste des Youtube-Players einzuschalten.)

 

Nach zunehmenden nationalen Konflikten zerstörte die nationalsozialistische Ideologie das Zusammenleben gleicher Bürger und vollzog den Schritt einer unumkehrbaren Radikalisierung des „Nationalen“ als Opposition oder Feindschaft zwischen „Deutschen“ und „Tschechen“. Das „Nationale“ wurde in allen sozialen Bereichen zum primären Unterscheidungsmerkmal gemacht und jeder Einzelne zum eindeutigen nationalen Bekenntnis gezwungen.

Nach der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren herrschte hier derselbe Terror wie im gesamten Reichsgebiet, dem auch die tschechischen Grenzgebiete angehörten. Sofort setzte die rassistische und politische Verfolgung ein. 40.000 bis 45.000 ethnische Tschechen kamen im Verlauf des Zweiten Weltkrieges ums Leben, überwiegend durch Gewaltmaßnahmen des NS-Regimes. 70.000 Juden und etwa 6000 Roma aus dem Protektorat wurden ermordet.

Unter den Deutsch-Slowaken war die Begeisterung für den Nationalsozialismus weniger verbreitet als unter den Deutsch-Böhmen, Deutsch-Mährern und Deutsch-Schlesiern, und in dem selbständigen, vom Deutschen Reich gleichwohl abhängigen slowakischen Staat gab es bis 1944 keine starken Gegensätze zwischen Slowaken und Deutschen. Terror und Ausgrenzung betrafen vor allem Juden und Roma. Von 89.000 Juden, die Ende 1938 in der Slowakei lebten, wurden 70.000 ins Deutsche Reich deportiert und der Großteil von ihnen ermordet.