29.10.2020

Italienische Oper in deutscher Übersetzung (ca. 1600–ca. 1750)

Vortrag von Livio Marcaletti (IKT/ÖAW) im Rahmen eines Jour fixe Kulturwissenschaften

Opernlibretti sind vielleicht die größte Herausforderung in der Übersetzung, insbesondere im Vergleich mit anderen Textgattungen wie etwa Romanen, Gedichten oder Theaterstücken. Das steigende Interesse für Opernübersetzungen hat bisher die Übersetzungen vom Italienischen ins Deutsche vor 1750 ungeachtet ihrer großen Bedeutung für die Operngeschichte vernachlässigt. Im Fokus des am IKT laufenden Projektes „Italienische Oper in deutscher Übersetzung (ca. 1600–ca. 1750)“ stehen unterschiedliche Arten der Opernübersetzung vom Italienischen ins Deutsche: Leselibretti, singbare Übersetzungen, tatsächliche Umschreibungen, die den originalen Text nicht nur übersetzen, sondern weitgehend verändern.

Dabei sind verschiedene Ebenen der Übersetzungen in Betracht zu ziehen, die nicht nur sprachliche Elemente (Versmaße, Akzente, Beziehung Text-Musik, idiomatische Ausdrücke), sondern auch dramaturgische und kulturelle betreffen, wie etwa die Hinzufügung, Streichung oder Veränderung ganzer Szenen und Figuren und die Modifikation von Witzen und politischer Satire, die ans Zielpublikum angepasst werden. Im Vortrag werden Fallbeispiele aus unterschiedlichen Leselibretti mit Berücksichtigung der folgenden Elemente thematisiert: Vorworte der Übersetzer*innen, Metrik, kulturelle Übersetzung von Witzen.

Dr. Livio Marcaletti (ÖAW)

 

Ort
online, Anmeldung bis 27. Oktober 2020 an juliane.fink(at)oeaw.ac.at


Zeitpunkt

29. Oktober 2020
16.30 bis 18.00 Uhr