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Kurzbiografie

Dominik A. Haas erwarb seinen MA in Südasienkunde 2018 an der Universität Wien und ist seit 2020 als DOC Fellow am Institut tätig. Sein Forschungsinteresse konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung der vedischen Kultur und Religion sowie auf ihre Rezeption und Repräsentation in den späteren Hindu-Traditionen. Als Sanskritist und Vedist untersucht er Texte mit philologischen und historischen Methoden, wobei er sich stark auf Verfahren und Ressourcen der Digital Humanities stützt. Als Mitbegründer der Initiative for Fair Open Access Publishing in South Asian Studies setzt sich Haas weiters für moderne Formen der Wissenschaftskommunikation und für faire Arbeitsbedingungen im akademischen und publizistischen Sektor ein.

Für seine unter Marion Rastelli durchgeführte Dissertation (Gāyatrī: Mantra and Mother of the Vedas) erforscht er die kaum bekannte Geschichte des Gāyatrī-Mantras und seiner Vergöttlichung. Der Gāyatrī-Mantra ist ein 3000 Jahre alter Text, der manchmal als „wichtigster Mantra des Hinduismus“ bezeichnet wird. Im Verlauf der Zeit wurde er sogar selbst als Göttin betrachtet. Das Ziel von Haas’ Projekt ist, herauszufinden, (1) wie der Mantra als religiöser Text Bedeutung gewinnen konnte, (2) in welcher Weise er vergöttlicht wurde und sich (3) zu einer eigenständigen Gottheit entwickelte und (4) wie diese fließend ineinander übergehenden Prozesse sich gegenseitig beeinflussten. Die Studie wird zeigen, welche Faktoren dazu führen können, dass bestimmte Texte sich verbreiten und weitertradiert werden, während andere in Vergessenheit geraten.

In seiner MA-Arbeit zur Kaṭha-Upaniṣad (2018) hat Haas gezeigt, wie die Verfasser dieses Textes versuchten, ihre innovativen Ansichten über das Selbst und die Erlösung an das vedische Ritual anzuknüpfen. Mithilfe textlinguistischer Methoden untersuchte er die adaptive Wiederverwendung von Textpassagen in der Upaniṣad sowie ihre Kohäsion und Kohärenz. Neben einer neuen, kommentierten Übersetzung des Textes lieferte die Studie auch neue Einblicke in die Anfänge des Yoga und seine Verbindung mit dem Agnicayana-Ritual.




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