Der Bereich Sprache und Siedlungsgeschichte umfasst die Erforschung der Sprachenlandschaft und der Sprachen Südosteuropas in ihren diachronen und synchronen Perspektiven. Dabei wird u.a. die Toponomastik Südosteuropas als Reflex historischer Siedlungs- und Migrationsprozesse erforscht, die Beziehungen und Sprachkontaktphänomene der Balkansprachen im Rahmen des südosteuropäischen Konvergenzareals, die Sprachgeschichte (d.h. historische Grammatik) der einzelnen Sprachen, aber auch die Textphilologie, im Besonderen der ältesten und älteren Sprachstufen der jeweiligen Balkansprachen. Die Balkansprachwissenschaft berücksichtigt dabei aber auch die durch Migrationsbewegungen außerhalb Südosteuropas verbrachten Varietäten als Minderheitensprachen (Diasporasprachen, im Besonderen das Italo-Albanische). Neben der schwerpunktmäßig historisch ausgerichteten Betrachtung werden aber auch synchron sprachwissenschaftliche Phänomene untersucht werden (z.B. lexikalische Fragen, Standardisierungsprozesse, Linguistic Landscape usw.).