Die Natur der Dunklen Materie, die Hierarchie der Teilchenmassen oder der Überschuss von Materie im Universum sind einige Fragen, die das Standardmodell nicht beantworten kann. Lösungen für diese Fragen finden sich in verschiedenen Modellen für neue Physik. Während einige Szenarien auf die Existenz neuer, schwerer Teilchen hindeuten, die außerhalb der Reichweite des LHC liegen, enthalten andere leichte Teilchen, die nur sehr schwach mit Teilchen des Standardmodells wechselwirken und deren Nachweis hohe Präzision und damit riesige Datenmengen erfordert.
CERN entwickelt daher seit dem Jahr 2014 ein Nachfolgeprojekt für den Large Hadron Collider, das dieser zweifachen Herausforderung gerecht werden soll: den Future Circular Collider FCC mit seinen FCC-ee und FCC-hh Ausbaustufen. Die Machbarkeitsstudie für diesen neuen Beschleuniger wurde nun im März 2025 vorgelegt und bei der diese Woche in der Wiener Hofburg stattfindenden „FCC Week 2025“ diskutiert, die von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Technischen Universität Wien und der Universität für Bodenkultur zusammen mit dem CERN organisiert wurde. 614 Teilnehmer aus 34 Ländern hielten 230 Vorträge und präsentierten 33 Poster.
Flankiert wurde diese Veranstaltung von einem breiten Öffentlichkeitsprogramm: Teilchenphysik für Schulklassen im Wiener Riesenrad, Podiumsdiskussion mit der CERN-Generaldirektorin Fabiola Gianotti in der Österreichischen Nationalbibliothek, CERN-Fotoausstellung auf dem Josefsplatz, Pint of Science Festival im Pickwick Pub und ein Galakonzert des Johann-Strauß-Orchesters im Musikverein. Um österreichischen Firmen geschäftliche Möglichkeiten am CERN zu eröffnen, wurde von der WKO der CERN Industry & Technology Day parallel in der Hofburg veranstaltet.