04.11.2021 | Junge Forschung

ÖAW begrüßt 193 neue Stipendiat/innen

2019 und 2020 aufgenommene Top-Jungforscher/innen werden mit mehr als 21 Mio. Euro gefördert.

Die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten bei der feierlichen Verleihung der neuen Stipendien der ÖAW. © ÖAW/Belle & Sasse
Die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten bei der feierlichen Verleihung der neuen Stipendien der ÖAW. © ÖAW/Belle & Sasse

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat in den vergangenen beiden Jahren 193 neue Stipendiat/innen aufgenommen. Die herausragenden Nachwuchswissenschaftler/innen konnten sich mit ihren außergewöhnlichen Forschungsvorhaben beim Rennen um eines der begehrten Förderstipendien von ÖAW und MAX KADE Foundation durchsetzen. In Summe wurden den Jungforscher/innen in den Jahren 2019 und 2020 Mittel in Höhe von insgesamt 21,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, mit denen sie in den kommenden Jahren ihre wissenschaftlichen Projekte realisieren können.

Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden bei den Vergaben Forschungstätigkeiten aus dem Bereich der Naturwissenschaften, der Life Sciences und Medizin sowie den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Insgesamt 154 Nachwuchswissenschaftler/innen wurden 2019 und 2020 in das Doktoratsprogramm DOC aufgenommen, zwölf DOC-team-Stipendien wurden an Forscher/innen verliehen, die in interdisziplinären Gruppen arbeiten. 17 Stipendien wurden im Rahmen des von der Nationalstiftung finanzierten Programms APART-GSK zur Förderung von Post-Docs aus den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) vergeben. Zehn weitere Postdoktorand/innen können mit einem MAX KADE-Stipendium, gefördert von der gleichnamigen Stiftung, Forschungsarbeiten in den USA durchführen. Besonders erfreulich ist der weiterhin steigende Anteil erfolgreicher Bewerberinnen. Er erreichte im Jahr 2019 50 Prozent und im Jahr 2020 sogar 60 Prozent der bewilligten Stipendien.

Innovative Forschung

Die inhaltliche Bandbreite der geförderten Forschungsvorhaben ist auch in diesem Jahr enorm. Von antiken Meistern der Metallurgie und sozialen Netzwerken des Mittelalters über Fragen der Rechtswissenschaft und Demokratieforschung bis hin zur Suche nach Antworten auf den Klimawandel und nach neuen Ansätzen in der Bekämpfung von Krebs sowie quantenphysikalischen Herausforderungen erstreckt sich das Spektrum der mit den neu vergebenen Stipendien nun ermöglichten Untersuchungen.

Die erfolgreichen Einreichungen von Nachwuchswissenschaftler/innen zahlreicher Universitäten aus ganz Österreich unterstreicht zugleich eindrucksvoll die Dynamik und Innovationskraft der jungen Forschung in ganz Österreich.

„Für eine lebendige Forschungskultur sind junge Talente unerlässlich. Der wissenschaftliche Nachwuchs muss aber auch entsprechend gefördert werden, um sein volles Potenzial abrufen zu können. Genau hier leistet die ÖAW mit ihren Stipendien für Jungforscher/innen einen wichtigen Beitrag. Besonders erfreulich ist aus meiner Sicht auch die Tatsache, dass diese Stipendien im Jahr 2020 bereits zu 60% an weibliche Bewerberinnen gingen. Diese Quote ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und sie zeigt, wie weiblich die Forschung in Österreich geworden ist“, so Wissenschaftsminister Heinz Faßmann.

„Forschung lebt von frischen und ungewöhnlichen Ideen“, betont ÖAW-Präsident Anton Zeilinger. „Wenn mir unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten im Gespräch von ihren faszinierenden Projekten erzählen, dann spürt man ihre Begeisterung für die Wissenschaft. Diese jungen Menschen wollen mit ihrer Neugierde und ihrem Mut zum Risiko in der Forschung etwas bewegen. Unsere indiviuellen und themenoffenen Förderungen geben ihnen die Chance dazu. Seit 1993 konnten wir so bereits über 1.400 junge Talente fördern“, so Zeilinger weiter.

Über 700 Bewerbungen

Ungebrochen hoch geblieben ist das Interesse an den Stipendien der ÖAW: Über 720 Anträge wurden 2019 und 2020 eingereicht, die 193 besten davon wurden in einem internationalen Peer-Review-Verfahren zur Aufnahme in eines der Stipendienprogramme ausgewählt. Die Bewilligungsquote konnte damit auf 27 Prozent gesteigert werden.

Auch in den Jahren 2019 und 2020 wurde der zentrale Stellenwert der Stipendien der ÖAW für Nachwuchswissenschaftler/innen in Österreich und die Bedeutung der Förderung junger Forschung damit einmal mehr unter Beweis gestellt. Nachdem die jährliche Stipendienverleihung im Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie als Sicherheitsmaßnahme abgesagt werden musste, hat die Akademie ihre neuen Stipendiat/innen am 3. November 2021 durch Heinz Faßmann, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, und ÖAW-Präsident Anton Zeilinger bei einem Festakt feierlich willkommen geheißen.

 

Auf einen Blick

Stipendien & Preise der ÖAW