Zerfall, Trauma, Triumph

Der Zerfall der Vielvölkermonarchien in Europa im Epochenjahr 1918 bedeutete das Ende der politischen Ordnung des langen 19. Jahrhunderts. 1918 brachte für manche Nachfolgestaaten die Erfüllung nationaler Erwartungen und Sehnsüchte, für andere Enttäuschung und Verlusterfahrungen. Bis heute stellt sich das Nachleben dieses Epochenjahres in den Gedächtniskulturen der Nachfolgestaaten ambivalent dar.
Nun laden das Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW, der Johann Gottfried Herder-Forschungsrat in Marburg und das Haus der Geschichte Österreich ein, die vielfältigen und mehrdeutigen Aspekte zu beleuchten. Die gemeinsame Konferenz „Zerfall, Trauma, Triumph. Das Epochenjahr 1918 und sein Nachleben in Zentral-, Ostmittel- und Südosteuropa“ thematisiert vergleichend und interdisziplinär den Zerfall des Habsburgerreiches als Ausgangspunkt für Staatsgründungen und Nationsbildungsprozesse aus der Perspektive der Nachfolgestaaten.