Unter Druck

Das Medium Buch war für lange Jahrhunderte primär Kirche und Adel vorbehalten gewesen. Im späten Mittelalter fand es zusehends Verbreitung beim gelehrten und wohlhabenden Bürgertum. Nicht zuletzt erklären sich die Erfindung und erfolgreiche Vermarktung des Buchdrucks aus diesem Wandel. Für die farbige Ausgestaltung der schwarzen Lettern waren jedoch nach wie vor Buchmaler gefragt. Als besonders erfolgreich erwiesen sich hierbei jene Künstler, die angesichts der Fülle und Vielfalt zu illuminierender Bücher neue Strategien entwickelten: Diese sind heute zunehmend Gegenstand intensiver Forschung.
Auf Einladung des ÖAW-Instituts für Mittelalterforschung, Abteilung Schrift und Buchwesen, präsentieren Expert/inn/en die neuesten Forschungsergebnisse zu Kunst und Handwerk der Buchmalerei. Die internationale Tagung zum Thema „Unter Druck. Illuminierte Handschriften und Inkunabeln im Zeitalter Gutenbergs“ findet im Rahmen einer internationalen Ausstellungsserie „Meisterwerke der Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in Mitteleuropa“ statt. Die Österreichische Nationalbibliothek und elf weitere Bibliotheken in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen dabei zwischen September 2015 und März 2017 die Highlights ihrer jeweiligen Bestände.