09.11.2015

AScINA Junior PI Forschungspreis geht an Josef Pradler vom Institut für Hochenergiephysik

Der Teilchenphysiker Josef Pradler, am Institut für Hochenergiephysik (HEPHY) der österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), erhält den diesjährigen Junior PI Forschungspreis der Austrian Scientists & Scholars in North America (AScINA). Pradler erhält die Auszeichnung für sein Papier “Dark Energy from the String Axiverse”, das im Dezember 2014 in den “Physical Review Letters” [Phys.Rev.Lett. 113 (2014) 25, 251302, dx.doi.org/10.1103/PhysRevLett.113.251302] in gemeinsamer Erstautorenschaft mit Marc Kamionkowski (Johns Hopkins University) und Devin G. E. Walker (Stanford Linear Accelerator Center) publiziert wurde.

Die Verleihung fand im Rahmen des Austrian Research and Innovation Talk 2015 des Office of Science and Technology Austria (OSTA) und der Bundesministerien für Verkehr, Innovation und Technologie, und für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft am 7. November in San Francisco, USA statt.

Die publizierte Studie beschäftigt sich mit zwei der am schwierigsten und am wenigsten verstandenen Probleme der modernen Physik: warum expandiert das Universum derzeit in beschleunigter Weise, und warum geschieht dies erst seit jüngster kosmischer Vergangenheit. In der nun ausgezeichneten Arbeit schlagen die Autoren eine Lösung des Koinzidenzproblems der Kosmologie - die Tatsache, dass die beschleunigte Expansion des Universums erst kürzlich eingesetzt hat - vor. Die Lösung basiert auf sog. axionischen Feldern wie sie in der Stringtheorie in großer Zahl auftreten. Diese Felder sind die Botschafter der höchsten bekannten Energieskalen, und besitzen die besondere Eigenschaft, sowohl als Dunkle Materie sowie als Dunkle Energie fungieren zu können. Die Autoren zeigen nun, dass wenn eine Vielzahl solcher Felder im Universum existieren sollten (“Axiverse”), sich eine respektable Wahrscheinlichkeit ergeben kann, dass sich das Universum zunächst um viele Größenordnungen entschleunigt ausdehnt, bevor es in jüngster Zeit durch axionische Dunkle Energie in eine beschleunigte Expansion übergeht. Hätte man 100 zufällig generierte Universen, dann würde man sich erwarten, ein Universum zu finden, dass sich gerade so wie das von uns beobachtete verhält. Zur Zeit arbeitet Pradler mit mehreren Kosmologen an einer Folgestudie, die die observablen Signaturen des Szenarios in zukünftigen astronomischen Beobachtungen im Detail quantifizieren wird.

Pradler ist seit 2014 am HEPHY als Juniorgruppenleiter tätig. Er forscht dort im Rahmen des New Frontiers Program der österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.ascina.at

www.ostaustria.org