"Mission Control?" Missionsorientierte Innovation als Herausforderung für die TA

Internationale Konferenz TA19, Wien, 27. Mai 2019
Hauptgebäude der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,
Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2, 1010 Wien

Technik soll heute nicht weniger als gesellschaftliche Probleme lösen. Gefördert wird eine Forschung mit konkreten Zielen. Wie kann sich da aber noch ein offenes Klima für neue Ideen entwickeln? Diese Frage wird auf der diesjährigen Konferenz für Technikfolgenabschätzung diskutiert.

Europa erhofft sich von Innovationen die Lösung gesellschaftlicher Probleme. So soll die Energieforschung die Energiewende ermöglichen oder die Alternsforschung einen substanziellen Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels leisten.

Wenn aber nur noch die unmittelbare Anwendung einer Innovation zählt, wie kann dann überhaupt über die Folgen und den Umgang mit einer neuen Technologie gesprochen werden? Genau da setzt die Technikfolgen-Abschätzung an: Sie soll die Rahmenbedingungen für neue Technologien analysieren und ihre möglichen Auswirkungen aufzeigen. Drohen Umweltbelastungen oder Gesundheitsrisiken? Wie wirkt sich eine Innovation auf unser gesellschaftliches Miteinander aus? Wenn Politik und die Wirtschaft den Einsatz einer Technologie und ihre Rolle bereits vorgeben, ist das Mitspracherecht einer verantwortungsvollen Forschung bedroht.

Die 19. Österreichische Konferenz des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der ÖAW widmet sich dieser Herausforderung. Keynote-Speaker Dominique Foray thematisiert das innovationspolitische Spannungsfeld, das durch die Begriffe „Mission“ und „Innovation“ aufgespannt wird. Mission in Form klar umrissener Zielerreichung steht dabei Innovation gegenüber, die durch offenes Experimentieren charakterisiert ist. Zoya Damianova wird den Stellenwert der Technikfolgenabschätzung für die Politikberatung erörtern.

Zoya Damianova ist Programmdirektorin des ARC Fund und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im EU-Projektmanage-ment. Sie leitet seit mehr als einem Jahrzehnt die strategischen Ent-wicklungsbemühungen des ARC Fund. Ihr aktueller Forschungs-schwerpunkt liegt auf den Bereichen verantwortungsvolle Forschung und Innovation - öffentliches Engagement und Geschlechterfragen in Forschung und Innovation, Integration verantwortungsvoller Forschung und Innovation in die allgemeine Raumentwicklung und nachhaltige Entwicklung.

Dominique Foray ist Inhaber des Lehrstuhls für Ökonomie und Innovationsmanagement und Dekan der Management School an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (CH). Er ist Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrates (SWR) und Präsident des Verwaltungsrates des Swiss Economic Resarch Institute an der ETHZ (Zürich). Sein Forschungsgebiet umfasst Innovations- und Wissensökonomie, Technologiepolitik und intelligente Spezialisierung auf regionale Wirtschaften.