Mon, 19.04.2021 – 21.04.2021

Überlebendenverbände

Conference (online) : Erinnerungsgemeinschaften und politische Akteure im Kalten Krieg

Billie Grace Ward from New York, USA, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons, 16.12.2020

„Nie wieder!“ – dieser Ruf, als Motto auf zahlreichen Veranstaltungen wie den Befreiungsfeiern in den Konzentrationslagern zu hören bzw. auf Transparenten und Plakaten seit 1945 zu lesen, war zentraler Ansporn und zentrales Motiv für vielfältige Aktivitäten von Überlebendenorganisationen, in denen sich ehemalige Widerstandsangehörige und politische KZ-Häftlinge nach der Befreiung zusammenschlossen. Im Kalten Krieg vielfach entlang politisch-ideologischer Grenzen zerstritten, entwickelten die Organisationen der Überlebenden beträchtliches Engagement für die geschichtliche Aufarbeitung und Erinnerung an Krieg, Widerstand und (politischer) Verfolgung, für Entschädigung, Renten und medizinische Versorgung und für eine Bestrafung der Täter.

In den letzten Jahren erfährt die Geschichte der NS-Opfer nach der Verfolgung und ihre vielfältigen Aktivitäten verstärkte Aufmerksamkeit in der Forschung, wobei auch die Ambivalenzen des Engagements ehemals politisch Verfolgter thematisiert werden. Beispielsweise waren die Verbände politisch Verfolgter am Ausschluss bestimmter Überlebender aus der Entschädigung beteiligt. In den Volksrepubliken stützten sie und ihre Funktionäre die Regime, transportierten das offizielle Geschichtsbild und waren häufig tief in die politischen Verfolgungen verstrickt.

Ziel der Tagung ist es, einen Querschnitt durch die Forschungen zu den Überlebenden und ihren vielfältigen Zusammenschlüssen zu gewinnen. Die leitende Frage ist deshalb bewusst offen und weit formuliert. Im Zentrum der Tagung soll das Verhältnis zwischen Gesellschaft, Politik, Justiz, Erinnerung und den Überlebenden/ihren Organisationen stehen.

Konzept: Maximilian Becker  (IKT)

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