Die Währinger jüdischen Institutionen hatten über die Bezirksgrenzen hinaus Bedeutung. Trotzdem wurden sie nach ihrer Zerstörung in der NS-Zeit nicht wieder errichtet bzw. dem Verfall anheim gegeben. Ihr Schicksal veranschaulicht damit die nachhaltige Zerstörung jüdischen Lebens in Währing.

Die Beliebtheit, die der Vorort Währing auch bei Jüdinnen und Juden als Wohngebiet und Ort für Sommerfrische genoss, ließ hier bald eine Gemeinde entstehen. In den Jahren 1888/89 errichtete die „Israelitische Cultusgemeinde Währing“ eine Synagoge  in der Schopenhauerstraße 39, die bis zu ihrer Zerstörung während des Novemberpogroms ihr religiöses Zentrum war.

Mit dem Rothschildspital besaß Währing eine Institution, die über die Bezirksgrenzen hinaus von Bedeutung war. Das Spital wurde bereits 1873 im damaligen Vorort Währing eröffnet. Behandelt wurden hier jüdische wie auch nichtjüdische PatientInnen und der Ruf seines medizinischen Personals war erstklassig.

Der Währinger Friedhof war der zweite jüdische Friedhofs Wien. Hier wurden jene Jüdinnen und Juden bestattet, die im 18. und 19. Jahrhundert die Grundlage für die Wiener jüdische Gemeinde legten.