12.01.2023

Remediating Techno Natures

Propositions for an Elemental History of Uranium Mines, a jour fixe Cultur Studies with Monika Halkort

Monika Halkort wird den konzeptionellen Rahmen ihres aktuellen Forschungsvorhabens zur Medialität radioaktiver Stoffe vorstellen. Die zentralen Schauplätze ihrer Untersuchung sind die stillgelegten Uranminen in Tschechien, Rumänien und Ostdeutschland. Die drei Länder waren zentrale Rohstofflieferanten für das Sowjetische Atomwaffenarsenal während des Kalten Krieges. Abgesehen von Crucea, in Rumänien, wurden alle Minen kurz nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 geschlossen. Die Beseitigung der radioaktiven Rückstände ist jedoch immer noch in Gang. Die Rehabilitierung kontaminierter Gewässer und Böden verlangt immense finanzielle Ressourcen und technische Expertise, die abgesehen von Deutschland, in den betroffenen Ländern nur begrenzt vorhanden sind. Vor diesem Hintergrund fragt das Projekt wie sich historische Machtverhältnisse, techno-politische Utopien und Ungleichheiten in Natur und Umwelt einschreiben und verselbständigen. Damit soll, einerseits, die historische Wirkungsmacht chemischer Elemente und Rohmaterialien untersucht werden. Zum anderen soll es aber auch darum gehen, die zentralen Annahmen in der Risikoeinschätzung zu hinterfragen, die wissenschaftlichen und technischen Protokolle und Standards im Umgang mit radioaktiven Altlasten steuern und autorisieren. Wo laufen dringende, umweltpolitische Maßnahmen Gefahr die  Instrumentalisierung und Verdinglichung von Landschaften, Körpern und Rohstoffen fortzuschreiben, die ihre schleichenden Zersetzung überhaupt erst möglich gemacht haben? Und welche Formen von politischer Ausgrenzung, Misachtung und (De)Legitimierung von Bedürfnissen und Interessen gehen damit einher?

Die Präsentation wird auf Englisch gehalten. 

Monika Halkort arbeitet zur Zeit als unabhängige Wissenschafterin in Wien. Darüberhinaus unterrichtet sie im Rahmen des MA programs 'Applid Human Rights' an der Universität für Angewandte Kunst, ebenfalls in Wien. 

Wir möchten darauf hinweisen, dass bei dieser Veranstaltung Fotos gemacht werden können. Die Aufnahmen können auch für Dokumentationszwecke und Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht werden. Weitere Informationen zum Datenschutz unter https://www.oeaw.ac.at/oeaw/datenschutz/ abrufbar.

 

INFORMATION

date:
January 12 2022, 4.30 pm until 6.pm

venue:
Museumszimmer, ÖAW
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
1010 Wien