Workshop:

Grenzräume der Habsburgermonarchie

 

Der gelernte Wiener/Österreicher verbindet mit dem Schlagwort „Habsburgermonarchie“ häufig die politischen und kulturellen Zentralräume der Donaumonarchie. Joseph Roths Bonmot aus seinem Roman Die Kapuzinergruft, dass das Wesen Österreichs nicht Zentrum sondern Peripherie sei, wird zwar gerne zitiert, ändert aber nichts am starken Fokus auf Wien, Budapest und vielleicht noch Prag. Die hier anvisierte Tagung nähert sich der Habsburgermonarchie von ihren Grenzregionen an und möchte die einer größeren Öffentlichkeit stärker ins Bewusstsein bringen.

Grenzen und Grenzräume sind seit jeher ein beachtetes Forschungsgebiet der Politik-, Diplomatie- und Militärgeschichte. Lucien Febvre und die Schule der Annales haben das Thema Grenze von seiner Eindimensionalität befreit und damit einer Fülle von Forschungsansätzen den Weg bereitet. Die Palette heutiger Beschäftigung mit Grenzen reicht von Alltagsleben, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, Kommunikation, Migration, Zentrum-Peripherie-Verhältnissen bis zu kulturellen Scheidelinien und Erinnerungsräumen. Diese Tagung legt weniger einen thematischen Schwerpunkt auf einen Forschungsansatz sondern berücksichtigt eine breite geografische Streuung der Grenzgebiete der Habsburgermonarchie.