GEDENKBUCH
für die Opfer des Nationalsozialismus
an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Otto Wolf
geb. am 22. November 1913 in Wien, gest. am 29. März 1990 in Wharton (NJ, USA)
Otto Wolf war von 1937 bis 1938 am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften in Wien tätig. Er wurde nach dem „Anschluss“ aus rassistischen Gründen verfolgt und konnte seine Tätigkeit an der Akademie nicht mehr fortsetzen. Wolf emigrierte 1938 über die Schweiz in die USA.
Wolf wurde als Sohn des Oberbaurats Ing. Julius Wolf und seiner Frau Grete in Wien geboren. Er legte 1934 die Externistenmatura am Realgymnasium in Mödling (Niederösterreich) ab. Im Herbst dieses Jahres nahm er die Studien Physik und Mathematik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien auf. Wolf forschte von 1937 bis 1938 am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften, vermutlich im Rahmen seines Dissertationsprojekts. Die Dissertation konnte nicht fertig gestellt werden. Im Almanach der Akademie für das Jahr 1938 scheint sein Name in der Liste der Personen auf, die „im Institute oder mit den Mitteln des Institutes“ arbeiteten. An der Universität Wien wurde ihm ein Abgangszeugnis per 2. Mai 1938 ausgestellt.
Otto Wolf ging unmittelbar nach dem „Anschluss“ in die Schweiz, wo er von Zürich aus in die USA emigrierte. Seine letzte Wohnadresse in Wien war die Stammgasse 15 in Wien-Landstraße, von hier hatte er sich mit dem 13. März 1938 abgemeldet. Im Mai 1941 trat Otto Wolf in die U.S. Army ein. Wolf war mit Frances Rubin (1913–1988) verheiratet, beide wohnten zuletzt in Wharton in Morris County (NJ). Otto Wolf verstarb im Jahr 1990.
Quellen und Literatur (Auswahl)
- Archiv der Universität Wien, Phil. Fak. Nationale WS 1934/35 (1. Sem.) – SS 1938 (8. Sem.).
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Meldeauskunft, Otto Wolf.
- Akademie der Wissenschaften in Wien, Almanach f. d. J. 1938.
Datenbanken (Auswahl)