Die Evolution der Regenerationsfähigkeit

Wer schon einmal beim Baden im Meer unliebsamen Kontakt mit Quallen hatte, versteht, warum diese zu den Nesseltieren gehören. Aber auch Korallen und Seeanemonen gehören dazu. Was diese Tiere neben ihrer organismischen Vielfalt und den faszinierenden Nesselzellen zudem auszeichnet, ist ihre enorme Regenerationsfähigkeit und potenzielle Unsterblichkeit.
Ulrich Technau, Professor am Department für Neurowissenschaften und Entwicklungsbiologie an der Universität Wien wirft beim Vortrag in Lofer zum Thema "600 Millionen Jahre Evolutionsgeschichte: Was wir von Quallen und anderen Nesseltieren über Regeneration, Langlebigkeit und die Evolution der Tiere und des Menschen lernen können" neues Licht auf die Vielfalt von Nesseltieren, die zu den evolutionär ältesten Tierstämmen gehören. Er erläutert, wie man durch den Vergleich ihres Körperbauplans, ihrer Entwicklung und des Genoms mit anderen Tieren bis zum Menschen tiefe Einblicke in einen gemeinsamen Vorfahren gewinnen kann, der vor über einer halben Milliarde Jahren gelebt hat. Ulrich Technau trug wesentlich dazu bei, dass Nesseltiere zu einem bedeutenden Modellsystem für das Studium der Evolution grundlegender Eigenschaften höherer Tiere geworden sind.
Der Vortrag ist Teil der Reihe "Wissenschaft für alle" und findet im Rahmen der Initiative "Die Akademie der Wissenschaften in den Bundesländern" statt.