Umstrittene Autorenschaft

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts entspann sich eine heftige Diskussion zur Frage, ob es ein Werk namens Sūtrālaṃkāra, verfasst von dem buddhistischen Dichter Aśvaghoṣa (1.–2. Jh. u. Z.), wirklich gegeben habe. Sylvain Lévi behauptete dessen Existenz mit größter Vehemenz, während sein Gegenspieler Heinrich Lüders gewichtige Gründe für die Zweifelhaftigkeit von Lévis Thesen anzuführen vermochte. Nach Jahren intensiver Auseinandersetzung schien der Streit zugunsten der Position von Lüders entschieden. In den letzten Jahren sind allerdings Materialien zugänglich geworden, die eine Fülle neuer Gesichtspunkte beitragen und eine Neubetrachtung dieser alten Streitfrage erfordern.
Auf Einladung des Instituts für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens der ÖAW beleuchtet der Buddhismusforscher Jens-Uwe Hartmann in einer Numata Chair Lecture zum Thema "Neues zu einer alten buddhologischen Streitfrage: Aśvaghoṣa und sein Sūtrālaṃkāra" diese neuen Gesichtspunkte. Hartmann ist Experte für buddhistische Sanskrit-Handschriften aus Zentralasien und Afghanistan, kanonische Literatur des Buddhismus, klassische Kunstdichtung, gegenwärtige Entwicklungen des Buddhismus in Asien und Buddhismus-Rezeption im Westen. Das Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens der ÖAW hat 2019 die Numata Chair Lectures ins Leben gerufen, deren Vortragende Gastprofessor:innen am Numata Chair an der Universität Wien sind.
Anmeldung für die Teilnahme vor Ort bis 16. Juni 2023 per Mail an office.ikga(at)oeaw.ac.at
Anmeldung für die Online-Teilnahme Sie erhalten anschließend die Zugangsdaten per E-Mail.