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Fri, 07.05.2021 16:00

Randnotizen im Fokus

Die Mittelalterhistorikerin Cinzia Grifoni stellt im Forum Millenium von ÖAW und Universität Wien ihre Forschungsarbeiten zu lateinischen Randnotizen ostfränkischer Handschriften vor. Konkret analysiert sie die Glossen sowohl eines Grammatikbuches als auch einer ostfränkischen Bibel aus dem 9. Jahrhundert.

© Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 1239, f. 1r
© Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 1239, f. 1r

Im Ostfränkischen Reich sprach man Althochdeutsch. Latein war dort im 9. Jahrhundert eine Fremdsprache, die meist nur Gelehrten geläufig war, die sich mit der lateinischen Bibel oder Lehrbüchern auseinandersetzten. Bei Abschriften versahen sie die neuen Bücher mit ausführlichen Randnotizen auf Althochdeutsch, aber in noch größerem Umfang, auf Latein. Heute stellen vor allem die lateinischen Marginalien eine bislang vernachlässigte Quelle dar.

Speziell diese Randnotizen untersucht Cinzia Grifoni vom Institut für Mittelalterforschung in einem Elise-Richter-Projekt des FWF. Ihr Fokus ist die Interpretationstätigkeit, die in diesen zusätzlichen Erklärungen zum Ausdruck kommt, und sowohl etwas über die Gelehrten als auch über die ostfränkischen Schüler aussagt. Bei einem wissenschaftlichen Online-Vortrag zum Thema „Margins at the Centre: Book Production and Practises of Annotiation in the East Frankish Realm (830-900)“ stellt Cinzia Grifoni erste Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit vor.  Der Vortrag findet im Rahmen des „Forum Millennium — Forschungen zum ersten Jahrtausend“ statt, das – auf Einladung des Instituts für Mittelalterforschung in Kooperation mit der Universität Wien – Entwicklungslinien aus dem ersten Jahrtausend sowie damit verbundene Grundfragen und methodische Probleme diskutiert. 

Weitere Informationen

 

 

Information

 

Termin:
7. Mai 2021, 16:00 Uhr

Online via ZOOM

Kontakt:
Doz. Mag. Dr. Max Diesenberger
T: +43 1 51581-7203
Institut für Mittelalterforschung der ÖAW