Tue, 21.01.2020 18:00

Jüdische Soldaten gegen Napoleon

Der Historiker Ilya Berkovich erforscht die Erfahrungen jüdischer Soldaten in der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert und nimmt damit einen bislang wenig beachteten Aspekt der multiethnisch und multikonfessionell zusammengesetzten Armee der Monarchie in den Blick.

© Privat
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Die Habsburgermonarchie war der erste Staat der Neuzeit, der seine jüdische Bevölkerung zum Wehrdienst verpflichtete – insgesamt waren es während der Kriege von 1792 bis 1815 an die 40.000 jüdische Soldaten. Der Historiker Ilya Berkovich nimmt nun als Richard Plaschka Forschungsstipendiat an der ÖAW die Sozial- und Kulturgeschichte der habsburgischen Streitkräfte im 18. Jahrhundert aus der Perspektive der jüdischen Soldaten in den Blick. Berkovich hat Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und an der Universität Cambridge studiert und ein mittlerweile preisgekröntes Buch über „Motivation in War: The Experience of Common Soldiers in Old-Regime Europe“ verfasst.

Auf Einladung des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW berichtet er in einem Vortrag zum Thema „Jüdische Soldaten gegen Napoleon: Ein vergessenes Kapitel der Militärgeschichte der Habsburgermonarchie“ über sein aktuelles Projekt. Basierend auf Originaldienstakten von mehreren hundert jüdischen Unteroffizieren und Gemeinen suchte er Antworten auf Fragen nach der Herkunft der Soldaten, den Dienstbedingungen und der Umsetzung der Politik der Zentralbehörden in den einzelnen Regimentern.

Information

 

Termin:
21. Jänner 2020, 18:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung
Hollandstraße 11–13, 1. Stock
1020 Wien

Kontakt:
Ulrike Rack
T: +43 1 51581-2601
Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW