Unter dem Motto "Forschen für morgen" begrüßt Sie die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zur Langen Nacht der Forschung am 13. April 2018! Bei rund 30 Programmpunkten in Wien, Graz, Leoben und Linz präsentieren Wissenschaftler/innen neueste Erkenntnisse, spielerische Zugänge und die Faszination am Forschen für morgen aus einer breiten Vielfalt an Fächern. Besuchen Sie die Stationen und Vorträge der ÖAW und verschaffen Sie sich einzigartige Einblicke in vergangene Kulturen, gegenwärtige Entwicklungen, Mechanismen von Organismen und die bisweilen spukhaften Eigenschaften von Licht und Materie!
Der Wissensschatz, den Generationen von Altertumswissenschaftler/innen über die Antike – Bauten, Schriften und Kulturgüter – gesammelt haben, kann heute dank Computergrafik & Co. wieder erlebbar gemacht werden Die Antike-Forscher/innen der ÖAW präsentieren ihre digitalen und analogen Arbeitsmethoden, geben dem Altertum neue Farbe und bieten Speisen nach traditionellen Rezepten der Antike an.
Die Welt der archäologischen Rekonstruktionen und 3D-Modelle hat zu einem neuen, besseren Verständnis der Vergangenheit geführt. Besucher/innen können am Computer selbst virtuelle 3D-Modelle von Kammergräbern aus Ägypten nachbauen oder in einer rekonstruierten Villa des alten Ägypten spazieren gehen. Virtuelle 3D Modelle prähistorischer Skelette können vor Ort mit anatomischen Modellen verglichen werden.
Für viele bedeutet Archäologie Abenteuer, aber wie arbeiten die Forscher/innen tatsächlich? Erleben Sie bei den Archäolog/innen der ÖAW den Weg von der Grabung ins Labor, und erfahren Sie: Wie wird ein antikes Skelett freigelegt? Warum wird jeder Fund fotografiert? Was erzählen uns Knochen über das Leben unserer Vorfahren? Und wie werden entdeckte Gefäße restauriert?
Lassen Sie sich von den Iranist/innen der ÖAW auf den großen Handelsstraßen durch Iran und Zentralasien führen. Entdecken Sie Iran in Wien. Kinder können sich auf die Suche nach verschollenen Handschriften machen und sich am Entziffern unbekannter Schriften versuchen. Lassen Sie sich von der Faszination der Beschäftigung mit einer Region anstecken, die Brücken zwischen Asien und Europa schlägt.
Asien steckt voller Geheimnisse. Aber seine Lebens- und Denkweisen strahlen heute bis zu uns in den Westen, obwohl sich viele Lehren – z.B. der Buddhismus – zunächst von Indien in andere Regionen Asiens, wie Tibet, Nepal, China und Japan, ausbreiteten. Begleiten Sie die Forscher/innen der ÖAW, wenn sie die Wege des Wissens in Asien ergründen, und erfahren Sie, was wir heute davon lernen können.
Die Krise im Jemen, der Islam in Indonesien und die Flucht aus dem Nahen Osten: Sozialanthropolog/inn/en der ÖAW helfen mit ihren Forschungsprojekten, Hintergründe besser zu verstehen. Erfahren Sie hier etwas über religiös-politische Radikalisierung, wie sich Facebook & Co auf den Islam in Indonesien auswirken und wie das Netzwerk „ROR_n“ die Situation von Geflüchteten erforscht.
Machen Sie mit den Mittelalterforscher/innen der ÖAW eine Zeitreise in die Welt von Markgraf, Kaiser und Sultan: Schreiben Sie wie die Babenberger mit Federkiel auf Pergament, entwerfen Sie Ihr eigenes Wappen oder machen einen Sprung nach Byzanz: Verlosungen locken auf die Schallaburg. Und haben Sie des Sultans neue Kleider schon gesehen?
Es gibt viele Wege, die ins Dickicht der Geschichte führen - einer davon ist die Nutzung von Biographien. Aus großen Sammlungen von Lebensläufen kann man Erkenntnisse über Epochen und Entwicklungen gewinnen. Historiker/innen der ÖAW zeigen, wie sie mit Biographien mehr Tiefenschärfe in das Bild der Vergangenheit bringen.
„Orte des Gedächtnisses – Erinnerungsräume“ ist ein großes Forschungsthema an der ÖAW. Eine Bildschirmpräsentation stellt Ergebnisse dieser Arbeit vor, bei der es um die kulturelle und soziale Bedeutung wichtiger Orte geht – beispielsweise des Heldenplatzes. Diskutieren Sie mit ÖAW-Forscher/innen über ihr neues Buch „Mythos Heldenplatz“ oder erleben Sie diesen Platz bei einer historischen Führung.
Zwischen den Zeilen zu lesen, ist bei der Interpretation historischer Quellen unerlässlich. Denn nicht alle Informationen treten so klar zu Tage, wie es auf den ersten Blick scheint. Kunst- und Musikhistoriker/innen der ÖAW zeigen, welches Fingerspitzengefühl der Bau eines 3D-Modells der Wiener Hofburg, die Edition barocker Musik und die Rekonstruktion von Filmmusik der 1940er Jahre erfordert.
Vortrag von Maren Beaufort
Übergewicht im Kindesalter ist eine große Herausforderung unserer Zeit. Eine wichtige Rolle spielt dabei versteckte Werbung für ungesunde Lebensmittel. Nicht nur Hollywoodfilme sind voll davon. Wie sehr deren unterbewusste Wirkung unterschätzt wird, zeigt die ÖAW-Forscherin Maren Beaufort in der weltweit ersten Studie unter realen Medienrezeptions- und Einkaufsbedingungen mit 3-8-jährigen Kindern.
Vortrag von Marc Luy
Frauen haben gegenwärtig eine um rund fünf Jahre höhere Lebenserwartung als Männer. Wodurch entsteht dieser große Unterschied? Sind es biologische Faktoren oder eher nicht-biologische Ursachen? Marc Luy, Demograph an der ÖAW, fasst in seinem Kurzvortrag die bislang gewonnenen Erkenntnisse zusammen, aus denen man auch viel für die eigene Lebenserwartung mitnehmen kann – egal ob Frau oder Mann.
ÖAW-Forscher/innen stellen Ihnen Plattenbauten als einen wesentlichen Teil des europäischen Bau- und Kulturerbes vor. Wie in vielen Städten Europas wurden auch in Wien Siedlungen in industrieller Betonfertigteilbauweise gebaut. Zwischen den 1960er und 1980er Jahren dienten die Bauten – der Tradition des Gemeindebaus folgend – auch als Bühne für eine Vielzahl an künstlerischen Ausgestaltungen.
Werden fliegende Drachen und Drohnen in der Luft uns die Dinge bringen, die wir zum täglichen Leben brauchen? Werden Windräder in Parks und Solarzellen auf unseren Dächern den Strom für unsere selbstfahrenden Autos liefern? Gehört den Nano-Materialien die Zukunft, und bezahlen wir sie nur mehr mit Bitcoins? Durch neue Technologien ist sie ständig im Wandel: Willkommen in der Stadt der Zukunft!
Wie macht Sprache Meinungen? Welche Vorurteile stecken in scheinbar objektiven Meldungen? Kann man manche Zeitungen schon an der Wortwahl erkennen? Werfen Sie mit Forscher/innen des ACDH einen kritischen Blick auf Medientexte der letzten 30 Jahre, erproben Sie die Möglichkeiten digitaler Textanalyse. Der Computer „liest“ Millionen von Texten in einem Augenblick – und enthüllt neue Zusammenhänge.
Der Heldenplatz wird am Heldenplatz mit den Methoden der Digitalisierung wissenschaftlich gelesen und erörtert. Heldenplatz ist ein Werktitel, ein Name, eine Platzbezeichnung, ein Ort der Geschichte, ein Versammlungsort, ein Symbol, ein Wort aus der Geschichte Österreichs, und wird am Ort in Texten digital gesucht, ausgelegt und analog zerlegt.
Jede Menge Lesestoff für wissenschaftliche Leseratten: Der Verlag der ÖAW präsentiert ein breites Spektrum an aktuellsten Forschungsergebnissen. Ob Bücher, Zeitschriften, Audio-CDs, Landkarten, Lexika, Online-Datenbanken oder Open-Access-Ressourcen – wer sich für Geschichte, Sprachwissenschaften, Sozialanthropologie oder Sozial- und Umweltwissenschaften interessiert, ist hier genau richtig.
Tonaufnahmen sind Kernelemente ethnographischer Feldforschung. Gezeigt werden historische und moderne Aufnahmegeräte und ihre Besonderheiten im Hinblick auf die ethnographische Datenerhebung. Aufnahmen aus Kriegsgefangenenlagern im 1. Weltkrieg sowie aus einem Interviewprojekt mit syrischen Flüchtlingen verdeutlichen die unterschiedlichen Zugänge.
Um Schall zu erforschen, muss man ihn sichtbar machen. Schallforscher/innen der ÖAW zeigen Ihnen, wie das geht. Dann werden Sie sehen, wie laut es im Veranstaltungszelt werden kann oder was sich in Ihrem Mund während des Sprechens abspielt. Und schließlich können Sie mit Hilfe einer Virtual Reality Brille und Kopfhörern eine künstliche akustische Welt betreten und mit den Ohren anderer hören.
Lernen Sie mit einer neuen Kartenplattform der ÖAW die faszinierenden Möglichkeiten kennen, wie man historische Landkarten mit modernen Karten oder Satellitenbildern vergleichen kann. Oder reisen sie mit den größten Abenteurern ihrer Zeit durch fremde Länder und lesen deren Berichte aus erster Hand.
Warum genau werden wir krank? Wie genau wirken Medikamente? Und warum wirken sie nicht bei allen Menschen gleich? Wie kann Genforschung zu Diagnose und Behandlung von Erkrankungen beitragen? Und wie hilft sie uns, das Immunsystem ganz allgemein zu verstehen? Das CeMM lädt Erwachsene zu einem virtuellen Ausflug ins menschliche Genom ein, und Kinder zum Experimentieren ins Mitmach-Labor.
Pflanzen produzieren nicht nur vielfältige Chemikalien, um sich vor Schädlingen zu schützen. Manche hemmen damit auch das Wachstum ihrer Nachbarn – um sich selbst einen Wachstumsvorteil zu verschaffen. Entdecke, wie ÖAW-Forscher/innen dieses Phänomen untersuchen, und bereite dein eigenes Experiment vor. Du kannst es dann mit nach Hause nehmen und dort deine Sprösslinge beim Wachsen beobachten.
Modernste Stammzelltechnologie soll dabei helfen, diese sehr seltene Bluterkrankung (Diamond Blackfan Anämie) zu erforschen. BesucherInnen blicken hinter die Kulissen eines einzigartigen Forschungsprojekts, tauchen in die Welt der Stammzellen ein und erleben, wie diese kleinen Alleskönner für eine ganz besondere Forschungsmission zum Einsatz kommen.
Was wissen wir vom Urknall? Und wie erforscht man die ersten Augenblicke des Universums? Physiker/innen der ÖAW erklären, wie es der Elementarteilchenphysik gelungen ist, unser Bild vom Entstehen des Universums unmittelbar nach dem Urknall zu revolutionieren. Sie werden u.a. Ihre Fragen zu den Bausteinen der Materie mithilfe eines riesigen interaktiven Bildschirms veranschaulichen.
Was ist der Grund, dass sich Licht wie eine Welle aber auch wie ein Teilchen verhalten kann? ÖAW-Forscher/innen stellen Experimente mit aktuellen Geräten und Methoden der Quantenphysik vor, die darauf Antworten geben. Und sie erklären, dass das nicht nur für Licht gilt: Auch Elektronen und Atome, Bausteine der uns bekannten Materie, vereinigen die scheinbar einander widersprechenden Eigenschaften.
Was wissen wir über die unsichtbare Welt der kleinsten Teilchen? ÖAW-Forscher/innen erklären, wie man diese Welt mit riesigen Teilchenbeschleunigern zu verstehen lernt – z.B. was sich in einem Quark-Gluon-Plasma abspielt, wie Materie und Antimaterie wechselwirken oder wie man kosmische Strahlung in einer „Nebelkammer“ vor Ort sichtbar macht und die Lichtgeschwindigkeit mit Szintillatoren misst.
Am Standort des Instituts
Schmiedlstraße 6, 8042 Graz
Wussten Sie, dass Grazer Messgeräte bald nahezu alle Planeten in unserem Sonnensystem erforscht haben werden? Schon in den 80ern waren sie bei Venus und Mars. Ende der 90er flogen sie zum Saturn. Ein am Institut für Weltraumforschung entwickelter Sensor hat als Teil des Experiments HASI die Windgeräusche während des Abstiegs zum Saturnmond Titan aufgenommen. Kurzvorträge informieren über die Grazer Weltraummissionen.
Wolltest du schon immer einmal live bei einem Raketenstart dabei sein? Hier kommst du deinem Traum ein kleines Stück näher! Bastle vielleicht mit Hilfe deiner Eltern eine Rakete. Schreibe deinen Namen darauf oder eine kleine Botschaft, die du ins All schicken möchtest. Dann bring deine Rakete zur Startrampe und warte bis dir der „Flight Director“ grünes Licht gibt. Der Countdown läuft: 10, 9, 8, … und Lift-Off!
Hol dir beim Infostand einen Planeten-Pass und löse viele spannende Abenteuer im Sonnensystem: Erforsche das Magnetfeld des Merkurs. Bring die Erde zum Beben. Düse mit einem ferngesteuerten Rover über die Marsoberfläche. Verpasse Jupiter seinen Roten Fleck und bastle dir deinen eigenen Saturn zum Aufhängen in deinem Zimmer.
Kannst du die Bewegung eines magnetischen Pendels vorhersagen? Die Wissenschaft scheitert daran! Was ist kosmische Strahlung? In unserer Nebelkammer machst du sie sichtbar! Willst du Planeten in einer Entfernung von Milliarden Kilometern entdecken? Das Weltraumteleskop CHEOPS hilft dir dabei! Kannst du ein Raumschiff auf einem Kometen landen? Probiere es bei einem Computerspiel aus!
Magnetfeldmessgeräte, die am Institut für Weltraumforschung gebaut werden, erforschen seit Jahrzehnten die Umgebung von Erde & Co. Was ist ein Magnetfeld? Wie kann man Magnetfelder messen? Wie schützt die Magnetosphäre unsere Erde vor der Sonne? Hat jeder Planet ein Magnetfeld? Wie baut man Messgeräte für den Weltraum? Holen Sie sich die Antworten auf diese und andere Fragen bei einer Führung im Magnetometerlabor!
Wissenschaftliche Geräte an Bord von Raumsonden müssen unter extremen Verhältnissen viele Jahre zuverlässig funktionieren. Die Entwicklung und der Bau weltraumtauglicher Messinstrumente am Grazer Institut für Weltraumforschung ist daher ein heikles Unterfangen. Das Vakuumlabor mit seinen Testanlagen spielt dabei eine wesentliche Rolle. Und was haben Marshmallows darin verloren? Lassen Sie sich einfach überraschen!
Welche Farbe extraterrestrische Augen haben, hängt ganz von dir ab. Jugendliche mit handwerklichem Geschick erhalten hier Einblick in die Herstellung hochqualitativer Messgeräte für den Weltraum. In Kleingruppen werden unter Anleitung elektronische Bauteile auf Leiterplatten gelötet. Am Ende der praktischen Übung kann ein Marsmännchen, dessen Augen in allen Farben leuchten, mit nach Hause genommen werden.
Am Observatorium Lustbühel
Lustbühelstraße 46, 8042 Graz
Ein grüner Laserstrahl verfolgt Satelliten und misst ihre Entfernung auf wenige Millimeter genau. Beobachten Sie Satelliten auf den Monitoren, identifizieren Sie die Laser-Echos auf den Bildschirmen und versuchen Sie selbst, mit dem Laser diese Satelliten zu treffen. Folgen Sie dem Laserstrahl auf seinem Weg ins Weltall und erfahren Sie spannende Details über das aktuelle Forschungsthema „Weltraumschrott“.
Mehr als wir denken! Erfahren Sie, wie am Johann Radon Institut (RICAM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelte Algorithmen in verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen: von Algorithmen für das größte Teleskop der Welt bis hin zu Hilfestellungen für Diabetes-Patienten.
Erhalten Sie einen Einblick in die Methoden, die am Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaft der ÖAW verwendet werden, um das Innerste von Werkstoffen sichtbar zu machen. Dazu sehen Sie Geräte, welche im Gegensatz zu unseren Augen nicht sichtbares Licht, sondern kurzwelligere Röntgen- und Elektronenstrahlung verarbeiten und dadurch auf den atomaren Aufbau der Materie rückschließen lassen können.
13. April 2018: 17:00 bis 23:00
Forschungszelt am Wiener Heldenplatz
Heldenplatz, 1010 Wien
Institut für Weltraumforschung
Schmiedlstraße 6, 8042 Graz
Observatorium Lustbühel
Lustbühelstraße 46, 8042 Graz
Montanuniversität Leoben
Franz-Josef-Strasse 18, 8700 Leoben
Johannes Kepler Universität - JKU
Altenberger Straße 69, Science Park 2 - Süd, 4040 Linz