30.12.2019 | Zahlen & Trends

WAS DIE STATISTIK ZU NEUGEBORENEN WEISS

Inzwischen wissen wir, wer am 1. Jänner 2020 als erstes das Licht der Welt erblickt hat. Doch was lässt sich über das Neujahrsbaby hinaus statistisch über Neugeborene in Österreich in Erfahrung bringen?

© Filip Mroz/Unsplash

Wer kümmert sich – statistisch gesehen – um ein Neugeborenes? Was weiß die Wissenschaft über das durchschnittliche Alter der Eltern bei der Geburt eines Kindes und ihre Rollenverteilung? Wo in Österreich werden die meisten Kinder geboren? Caroline Berghammer, Wissenschaftlerin am Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und am Institut für Soziologie der Universität Wien hat auf der Basis von Daten des Geburtenbarometers der ÖAW und weiterer wissenschaftlicher Quellen Antworten auf diese Fragen.

Traditionelle Rollenverteilung, späte Elternschaft

So zeigen Studien, dass sich mit der Geburt des ersten Kindes viele Paare in einer traditionellen Rollenaufteilung wiederfinden. Die Mutter eines Neugeborenen wird statistisch etwa doppelt so viel Zeit mit ihm verbringen wie der Vater. "Mütter wenden rund vier Stunden pro Tag für intensive Kinderbetreuung auf, sie kümmern sich weitaus häufiger um die Grundversorgung des Kindes, während Väter eher mit dem Kind spielen", sagt Caroline Berghammer.

Beständig zugenommen, hat der Trend zu späterer Elternschaft: Das Durchschnittsalter von Frauen bei der Geburt ihrer Kinder liegt mittlerweile bei 31 Jahren. Männer sind durchschnittlich 34 Jahre alt. Und: 47 Prozent der Neugeborenen sind erste Kinder, 35 Prozent sind das zweite Kind eines Paares.

Mehr Buben, weniger Mädchen

Und auch ein weiteres Detail streicht Sozialwissenschaftlerin Berghammer hervor: Insgesamt betrachtet, ist jedes Jahr ein "Bubenjahr". Denn laut Statistik werden generell mehr Buben als Mädchen geboren, konkret kommen auf 100 weibliche Neugeborene jährlich rund 105 männliche Neugeborene. Übrigens: Dass das Neujahrsbaby ein Zwilling – oder sogar Drilling – sein würde, war von vornherein sehr unwahrscheinlich. Nur rund 1,5 Prozent der Geburten sind Mehrlingsgeburten.

Wahrscheinlich ist aber, dass ein Neugeborenes im Laufe seines Lebens einen Bruder oder eine Schwester hat. Denn: Familien mit zwei Kindern sind in Österreich am weitesten verbreitet. Oder in Zahlen ausgedrückt: 49 Prozent der Mütter haben zwei Kinder. Geboren werden diese Kinder meistens in Wien. In diesem Bundesland kommen mit rund 20.000 pro Jahr am meisten Neugeborene zur Welt. Das Neujahrsbaby 2020 - das in Salzburg das Licht der Welt erblickt hat - macht hier eine Ausnahme.