Aleksandar Jakir von der Universität Split stellt in der Vortragsreihe "Balkanforschung an der ÖAW" ein Projekt der Kroatischen…
Spuren der Macht in der Landschaft lesen
Weltliche und geistliche Mächte haben ihren Einfluss im Lauf des Mittelalters auch außerhalb der städtischen Zentren in gebirgigen Regionen geltend gemacht. Wie sie sich diese Räume angeeignet haben, wurde im digitalen Clusterprojekt „Digitising Patterns of Power (DPP)“ mithilfe einer Kombination aus archäologischen, schriftlichen und geoinformatischen Methoden untersucht. Am Beispiel von fünf Modellregionen – dem byzantinischen Mazedonien, dem Ostalpenraum, Bayern, der March-Thaya Region und dem historischen Armenien – wurden Landkarten, Bilder und Informationen aus Textquellen mit den heute gültigen geografischen Koordinaten in Beziehung gesetzt.
Zum Abschluss des Projekts lädt das Institut für Mittelalterforschung der ÖAW ein, bei der Konferenz „Power in Landscape – Geographic and Digital Approaches on Historical Research” Bilanz zu ziehen. Die Teilnehmer/innen werden die methodischen Zugänge und die dadurch gewonnenen Erkenntnisse zur Raumdarstellung in mittelalterlichen schriftlichen Quellen diskutieren. Dadurch werden sie neues Licht auf die Bedingungen werfen, unter denen politische, religiöse oder ökonomische Mächte bestimmte Landschaften für sich erschlossen haben.