Kurz nach 21.30 Uhr am 4. Dezember war es soweit: Der Satellit GEO-KOMPSAT-2 (Geostationary Korea Multi-Purpose Satellite-2 – GK2A) wurde erfolgreich vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All befördert. Er ist der erste einer aus zwei Satelliten bestehenden Mission, die im Abstand von sechs Monaten gestartet werden. Die beiden Raumsonden sind von der südkoreanischen Luft- und Raumfahrtagentur KARI (Korea Aerospace Research Institute) entwickelt und gebaut worden und sollen im geostationären Orbit, also ganz genau 35.786 Kilometer über Korea, rund zehn Jahre lang Messungen durchführen.
Magnetometer aus Österreich an Bord
Während GK2B die Ozeane überwachen wird, soll GK2A meteorologische Beobachtungen machen und das Weltraumwetter erforschen, das sich auf Satellitensysteme und das Leben auf der Erde negativ auswirken kann. Dazu hat GK2A entsprechende Zusatzinstrumente an Bord. Das Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist im Rahmen einer internationalen Kooperation und im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit dem Vier-Sensoren-Magnetometer SOSMAG (Service Oriented Space Magnetometer) an GK2A beteiligt.
„In der Standardkonfiguration sind Satelliten üblicherweise mit zwei Magnetfeldsensoren ausgestattet, die außerhalb des Satelliten auf einem sogenannten Boom angebracht sind“, erklärt der zuständige ÖAW-Weltraumwissenschaftler Aris Valavanoglou. Bei GK2A kommt jedoch ein erweitertes Konzept mit vier Sensoren zum Einsatz. „Die beiden zusätzlichen Sensoren mit miniaturisierter Elektronik, die vom Institut für Weltraumforschung der ÖAW geliefert wurde, basieren auf einem Chip, der im Satelliten integriert ist, um die magnetischen Störungen durch den Satelliten on-board zu korrigieren.“ Damit können die Daten „in-situ“, also noch am Satelliten, bereinigt werden, wodurch die Effizienz und Genauigkeit der Magnetfeldmessung für diese Mission deutlich gesteigert wird.
„Mit GK2A hebt 2018 bereits der vierte Satellit ab, an dem das Institut für Weltraumforschung beteiligt ist. Eine stolze Leistung für unser Institut und die Weltraumhauptstadt Graz“, zieht der stellvertretende Direktor des ÖAW-Instituts, Werner Magnes, seine ganz persönliche Jahresbilanz.