Mi, 31.10.2018 – 03.11.2018

Religion und die Festigung politischer Macht im frühmodernen Japan

Eine Konferenz an der ÖAW diskutiert eine dynamische Allianz zwischen Religion und Politik in Japan zwischen 1600 und 1867.

Shintōuke jō, Okayama, 1771 © Stefan Köck
Shintōuke jō, Okayama, 1771 © Stefan Köck

Anfang des 17. Jahrhunderts kam es in der japanischen Religionsgeschichte erstmals zu systematischen Verfolgungen religiöser Minderheiten, die sich zunächst gegen die damals zahlreichen japanischen Christen richteten. Andererseits förderte die neu an die Macht gekommene Tokugawa-Feudalherrschaft religiöse Gruppen, von denen sie sich im Gegenzug Unterstützung und Loyalität erwartete. Ein wichtiges Instrument zur Durchsetzung dieser Politik war die Zwangsregistrierung der gesamten Bevölkerung bei religiösen Institutionen. Während dies ab dem späten 17. Jahrhundert durchwegs durch buddhistische Tempel geschah, waren zu Beginn auch Shintō-Schreine involviert. Der von vielen Fürsten bevorzugte sogenannte Neo-Konfuzianismus unterstützte die Rolle des Shintō.

Diese frühe und quasi experimentelle Phase der religiösen Zwangsregistrierung ist für die Wissenschaft besonders informativ und hilft, die ursprünglichen Absichten und die Dynamik der für Japan neuartigen ideologischen Kontrolle zu verstehen. Eine internationale Konferenz am Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens der ÖAW zum Thema „Control, repression, and tolerance in early modern Japanese religion“ beleuchtet den Kontext, in dem sich dieses Kontrollsystem entwickelte und verfestigte.

Weitere Informationen

Anmeldung erbeten bis 24. Oktober per Mail an brigitte.pickl-kolaczia(at)oeaw.ac.at.

Informationen

 

Termin:
31. Oktober bis 3. November 2018

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens, Seminarraum
Hollandstraße 11–13
1020 Wien

Kontakt:
office.ikga(at)oeaw.ac.at
T: +43 1 51581-6400
Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens (IKGA) der ÖAW