01.03.2013

Pflanzenleben in der Kälte

Vortrag von Christian Körner am 6. März 2013 in der ÖAW

Jede Pflanzenart der Erde hat eine Kältegrenze, ab der sie nicht mehr existieren kann. Wo die Grenzen für das Leben liegen und wodurch sie bestimmt werden, geht der Ökologe Christian Körner von der Universität Basel in seinem Vortrag im Rahmen der „Kerner von Marilaun Lectures“ am 6. März 2013, 18:15 Uhr, in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) nach.

Manche Pflanzenarten haben sich auf das Leben in kalten Lebensräumen spezialisiert. Wie so oft im Leben gibt es unterschiedliche Wege zum selben Ziel. Benutzen Wintergetreide, Waldgrenzbäume und Gletscherhahnenfuß dieselben 'Werkzeuge'? Erwerben sie die Eigenschaften unter dem Einfluss der Kälte oder sind ihnen diese Fähigkeiten ins Erbgut geschrieben? Fragen, mit denen sich bereits Kerner von Marilaun auseinandersetzte, die aber immer noch aktuell sind.

Christian Körner
Christian Körner ist Professor für Botanik an der Universität Basel. Als experimenteller Ökologe widmet er sich vor allem dem Pflanzenleben im Hochgebirge. Sein Interesse gilt den Anpassungen an jenen extremen Lebensraum und die Dynamik, die sich durch die Klimaerwärmung ergibt. Aktuell erforscht Christian Körner die Limits, die das Leben der Bäume an der Waldgrenze hinsichtlich der Temperatur beschränken. Christian Körner ist einer der fünf Autoren des „Strasburger“, des Standardlehrbuchs für Hochschulen im Fach Botanik.

Kerner von Marilaun Lectures
Brisante aktuelle Fragen, die den Menschen und seinen Einfluss auf die Umwelt und den Umgang mit den Ressourcen der Natur behandeln, stehen im Mittelpunkt der Vortragsreihe „Kerner von Marilaun Lectures 2012/2013“. Sie ist nach dem österreichischen Botaniker Anton Kerner von Marilaun (1831-1898) benannt. Er betrieb aktive Forschung auf dem Gebiet der Phytogeographie und gilt als einer der Mitbegründer der Pflanzensoziologie. Er galt zu seiner Zeit als Vordenker seines Faches indem er beispielsweise Korrelationen zwischen Klima und dem Vorkommen von Pflanzengruppen aufzeigte. Damit handelt es sich um Fragestellungen, die gerade heute in Zeiten des globalen Wandels höchst aktuell sind.

Die weiteren Vorträge
Am 20. März 2013 befasst sich Sophie Zechmeister-Boltenstern, Universität für Bodenkultur, Wien, mit der Frage „Gesunde Böden – Stabiles Klima?“. Den Abschluss der Vortragsreihe bildet am 3. April 2013 der Vortrag von Nebojsa Nakicenovic, TU Wien und IIASA, zum Thema „Transformation des Energiesystems in Richtung Effizienz und Dekarbonisierung“.

Die wissenschaftliche Leitung der Reihe liegt bei Gerhard Glatzel, ÖAW. Veranstalter ist die ÖAW gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Wien. Die Vorträge finden jeweils um 18:15 Uhr im Festsaal der ÖAW, 1010 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, statt. Der Eintritt ist frei.

Die „Kerner von Marilaun Lectures“

 

Kontakt:
Dr. Marianne Baumgart
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, 1010 Wien
T +43-1-51581-1331
marianne.baumgart(at)oeaw.ac.at
www.oeaw.ac.at/pr