09.10.2013

Monatshefte für Chemie sponsern Stipendium

ÖAW vergibt erstmals Stipendium für Dissertation im Bereich Chemie

Zum ersten Mal verleiht die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) das Stipendium der Monatshefte für Chemie. Stipendiatin ist Eva Pump, die sich in ihrer Dissertation mit der Polymerisation von Dicyclopentadien (DCPD) befasst. Sie wird ihr Forschungsprojekt im Rahmen der Stipendienverleihung am 14. Oktober 2013, um 11:00 Uhr in der ÖAW (Johannessaal, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, 1010 Wien) vorstellen.

Stipendium der Monatshefte für Chemie

Mit dem einjährigen Stipendium soll einem Doktoranden oder einer Doktorandin im Fachbereich Chemie die Fertigstellung der Dissertation ermöglicht werden. Die Finanzierung erfolgt aus den Erträgen der Zeitschrift Monatshefte für Chemie - Chemical Monthly, die im Springer Verlag erscheint und von der ÖAW und der Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH) herausgegeben wird.

Dissertationsprojekt von Eva Pump

Seit dem Abschluss ihres Diplomstudiums der Technischen Chemie im Jahr 2011 führt Eva Pump ihre Dissertation zum Thema „cis-Dihalo Ruthenium Benzylidene als (Prae-)Katalysatoren in Olefinmetathese-Reaktionen“ am Institut für Chemische Technologie von Materialien der Technischen Universität Graz durch.

Die Olefinmetathese ist eine vielseitig anwendbare Reaktion in der Chemie, die in den letzten Jahrzehnten besonders eingehend untersucht wurde und sich als eine der effizientesten übergangsmetallkatalysierten Reaktionen etabliert hat.

Eine wichtige Metathese-Reaktion ist die Ringöffnende Metathese-Polymerisation (ROMP), mit der im Labor, aber auch im industriellen Maßstab, (Spezial-)Polymere hergestellt werden können. Ökologisch gesehen ist die Polymerisation von Dicyclopentadien (DCPD) – einem Nebenprodukt aus der Erdölgewinnung – eine der interessantesten Anwendungen. Sie bietet aufgrund einer niedrigeren CO2-Bilanz eine grüne Alternative zu konventionell verwendeten Epoxidharzen. Poly-DCPD wird mittels Reaction-Injection-Molding (RIM) in nur einem Prozessschritt verarbeitet. Dabei werden zwei Komponenten gründlich gemischt, um anschließend als Reaktionsmasse in ein formgebendes Werkzeug gespritzt zu werden. Die spritzgegossenen Bauteile werden u.a. in Karosserieteilen von Autos und Traktoren bzw. in hochbeanspruchten Teilen von Windrädern verwendet.

In ihrer Dissertation untersucht Eva Pump, wie der RIM-Prozess durch Einsatz von cis-Dihalo Ruthenium Benzylidenen, einer Klasse von (prae-) Katalysatoren leichter beeinflusst werden und gesteuert werden kann. Mit diesem Wissen können – je nach Nachfrage – neue Katalysatoren mit maßgeschneiderten Eigenschaften designt werden.

Mehr Informationen zum Stipendium und zur Stipendiatin finden Sie unter http://stipendien.oeaw.ac.at/de/eva-pump-0

 

Kontakt:
Dr. Barbara Haberl
Abteilung für Stipendien und Preise der ÖAW
T +43 1 51581–1310
barbara.haberl@oeaw.ac.at
www.stipendien.at