Alexander Bogner vom Institut für Technikfolgenabschätzung der ÖAW ist einer der drei Preisträger der „ÖAW-Preisfrage: Antworten auf…
Mobile Regentschaft und kultureller Austausch

Im Mittelalter geschah es häufig, dass die Herrschenden sich aus verschiedenen Gründen von Residenz und Palast entfernten, angefangen von Militärkampagnen bis hin zur religiösen Wallfahrt. Sie waren mitsamt ihrem Tross und Hofstaat über große Distanzen unterwegs. Auf diesem Wege kam den beteiligten Personen aus sozial und politisch einflussreichen Gruppen der Gesellschaft eine bedeutende Rolle beim kulturellen Austausch zu. Gleichzeitig erscheinen Hofstaat und Zeremoniell in verändertem Rahmen, was wiederum Rückschlüsse auf den Charakter der höfischen Kultur ermöglicht.
Eine Konferenz im Rahmen des Wittgenstein-Preis-Projekts von Claudia Rapp, Professorin an der Universität Wien und Leiterin der Abteilung Byzanzforschung am Institut für Mittelalterforschung der ÖAW, diskutiert den vielfältigen Austausch, der im Zuge der mobilen Herrschaftsform gefördert wurde. Besonders lohnend dabei ist ein Blick nach Byzanz, wo sich westeuropäische und asiatische Kulturen begegneten. Die Konferenz zum Thema „Courts on the Move: Perspectives from the Global Middle Ages” findet an der Universität Wien und an der ÖAW statt und versammelt internationale Expert/innen zu Kulturen der Machtausübung und deren Einfluss auf die Gesellschaften des eurasischen Mittelalters.