20.11.2015

Ignaz L. Lieben-Preis geht an Quantenphysikerin Francesca Ferlaino

Die wissenschaftliche Direktorin des IQOQI Innsbruck wird mit dem höchstdotierten Preis der ÖAW ausgezeichnet. Elisabetta Frullini erhält den Bader-Preis für Kunstgeschichte.

Francesca Ferlaino. Bild: ÖAW

Die Quantenphysikerin Francesca Ferlaino wird mit dem diesjährigen Ignaz L. Lieben-Preis ausgezeichnet. Die wissenschaftliche Direktorin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) Innsbruck der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) erhält die mit 36.000 Dollar dotierte Auszeichnung für herausragende Forschungen auf dem Gebiet der Quantenphysik. Mit außergewöhnlichen Forschungsarbeiten zeigte auch die Kunsthistorikerin Elisabetta Frullini auf: Sie erhält für ihre Dissertation über Maler und Musiker im Rom des 17. Jahrhunderts den mit 18.000 Dollar dotierten Nachwuchspreis für Kunstgeschichte.

Ferlaino kam nach ihrem Studium in Neapel, Triest und Florenz im Jahr 2007 nach Innsbruck, wo sie seit 2014 als Professorin an der Universität Innsbruck sowie als wissenschaftliche Direktorin des IQOQI fungiert. Die 37-jährige Trägerin hoher Auszeichnungen und Ehrungen, darunter ein Starting Grant des europäischen Forschungsrates, sorgte international mit Arbeiten auf dem Gebiet ultrakalter Quantengase für Aufmerksamkeit. 2013 wurde ihr eine Alexander von Humboldt-Professur zuerkannt, die sie allerdings zugunsten ihrer Forschungen in Innsbruck ablehnte.

Jung, ambitioniert und erfolgreich ist auch Elisabetta Frullini, die Trägerin des diesjährigen Bader-Preises für Kunstgeschichte. Sie untersucht - nach ihrem Klavierstudium am Musikkonservatorium Santa Cecilia in Rom und dem Studium der Kunstgeschichte - in ihrer Dissertation an der Universität Wien die Zusammenhänge zwischen Malerei und Musik im barocken Rom anhand ausgewählter Musiker und ihrer Gemäldesammlungen.

Preise für hochqualifizierten Nachwuchs

Mit dem Ignaz L. Lieben-Preis sowie dem Bader-Preis für Kunstgeschichte fördert die ÖAW hervorragende Nachwuchswissenschaftler/innen aus unterschiedlichen Disziplinen. Während der Ignaz L. Lieben Preis, 1863 gestiftet und seit 2004 wieder neu ausgeschrieben, für Forschungen in der Molekularbiologie, der Chemie oder der Physik vergeben wird, zeichnet der seit 2007 vergebene Bader-Preis für Kunstgeschichte junge, hochqualifizierte Wissenschaftler/innen aus, die sich mit Fragen von Malerei und Zeichnung zwischen 1500 und 1750 beschäftigen. Die ÖAW gratuliert den jungen Preisträgerinnen herzlich.